Sechsfach erhöhtes Risiko
Neue Dickmacher-Gene entdeckt

Ein Forscherteam aus Grossbritannien hat zwei neue genetische Veränderungen gefunden. Wer diese in sich trägt, ist sechsmal stärker gefährdet, fettleibig zu werden.
Publiziert: 09.04.2024 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2024 um 14:45 Uhr
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Immer mehr Menschen in der westlichen Welt sind dick.
Foto: Juergen Ritterbach /
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Sandra MeierJournalistin News

Fast die Hälfte der erwachsenen Schweizerinnen und Schweizer sind übergewichtig oder adipös. Neben Ursachen wie Bewegungsmangel oder Fehlernährung spielen auch Gene eine Rolle, dass Menschen immer dicker werden. Nun haben britische Forscher zwei Genvarianten entdeckt, «die den tiefgreifendsten Einfluss auf das Fettleibigkeitsrisiko auf einer Bevölkerungsebene haben, den wir je gesehen haben», wird Studienautor Professor Giles Yeo zitiert. 

Die Forscher fanden heraus, dass die Varianten in den Genen BSN und APBA1 das Risiko für Fettleibigkeit um das Sechsfache erhöhen. Zudem hängen sie auch mit einem erhöhten Risiko für eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung und Typ-2-Diabetes zusammen. Was die Entdeckung weiter speziell macht: Erstmals handelt es sich um Gene, bei denen ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit erst im Erwachsenenalter und nicht schon ab Kindesalter beobachtet wird. Frühere Forschungen haben mehrere mit Fettleibigkeit in Verbindung stehende Genvariationen entdeckt, die bereits in der Kindheit grosse Auswirkungen haben. 

Genvarianten nur sehr selten

Für die Studie analysierten die Forscher der Eliteuniversität Cambridge Daten von mehr als einer halben Million Menschen im Vereinigten Königreich. Sie führten eine vollständige Exom-Sequenzierung des Body-Mass-Index (BMI) durch – also eine genetische Entschlüsselung, um herauszufinden, was die Ursache für Symptome oder Krankheiten sein könnte. «Diese Erkenntnisse geben uns ein neues Verständnis des Zusammenhangs zwischen Genetik, neurologischer Entwicklung und Fettleibigkeit», sagt Professor Yeo weiter. 

Die steigende Zahl übergewichtiger Erwachsener lässt sich allerdings nicht allein mit den Genvarianten erklären. Denn diese treten nur selten auf: Nach britischen Daten ist einer von 6500 Erwachsenen betroffen. 

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