Sechs Tiere auf einen Einwohner
Italienische Insel wird von Geissen überrannt

Eine Insel in Italien wird derzeit von einer Geissen-Plage heimgesucht. Rund 600 Tiere leben auf Alicui – aber nur 100 Menschen. Um die Geissen loszuwerden, ruft der Bürgermeister Touristen dazu auf, sie mitzunehmen.
Publiziert: 05.04.2024 um 17:59 Uhr
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Die italienische Insel Alicudi hat ein Geissen-Problem.
Foto: IMAGO/ABACAPRESS

Die italienische Insel Alicudi hat mit 100 Personen nur wenige Einwohner. Unterbevölkert ist sie trotzdem nicht. Denn auch rund 600 Geissen bewohnen die Insel. Gemäss Bürgermeister Riccardo Gullo dringen sie in Häuser und Wohngebiete ein. Sie fressen alles an, was ihnen in den Weg kommt – ob Gras in Parks und Gärten oder ganze Hecken. Deshalb will die Gemeinde nun durchgreifen. 

In einem Interview mit «CNN» startete Gullo einen Aufruf an Touristen: Nimmt euch eine Geiss mit! Ob man sich mit den Tieren auskenne, spiele für ihn keine Rolle – man müsse sie lediglich einfangen und per Boot abtransportieren. 

Programm «Geiss Adoptieren»

Da die örtliche Behörde die Tiere nicht töten wollte, wurde das Programm «Geiss Adoptieren» gestartet. Wer an einem Tier interessiert ist, soll bis zum 10. April einen Antrag bei der Gemeinde stellen. Allerdings würde man die Frist wahrscheinlich verlängern, bis alle Geissen adoptiert sind. Der Antrag soll per Mail an die örtlichen Behörden verschickt werden. Lediglich eine Stempelgebühr von 16 Euro fällt an. 

Nach Ablauf der Frist hätten die neuen Geissenhalter 15 Tage Zeit, um ihr neues Haustier einzufangen und von der Insel abzutransportieren. «Im Idealfall möchten wir, dass die Menschen versuchen, die Tiere zu domestizieren, anstatt sie zu essen», so Gullo. Eine sorgfältige Prüfung über die Pläne der Adoptiveltern werde es aber nicht geben. 

«Seit wir dies zum ersten Mal angekündigt haben, haben wir von Dutzenden von Menschen gehört», sagte Gullo zur Zeitung. Auch Bauern von nahegelegenen Inseln sollen sich gemeldet haben. (mrs)

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