Schwerer Unfall in einem Londoner Ausgangslokal: In der Nacht auf den 7. Dezember 2021 ging dem Barkeeper im Club Tiger Tiger das Salz aus. Um den Salzbehälter aufzufüllen, griff er in der Dunkelheit nach einem Behälter mit weisser Substanz und schöpfte mit einem weissen Behälter daraus – ein folgeschwerer Fehler.
Als eine Gruppe Frauen Tequila-Shots bestellt, streut er den Frauen das vermeintliche Salz auf den Handrücken. Die Frauen leckten das vermeintliche Salz ab. Sofort mussten sie sich übergeben. Im Mund entstanden Verätzungen und Wunden.
Der Barkeeper probierte auch von der Substanz und verbrannte sich daran. Später zeigte sich: Es handelte sich nicht um Salz, sondern um Natronlauge.
Natron ist ätzend
Bei dem Ätznatron handelt es sich um einen stark alkalischen Stoff mit einem pH-Wert von 13. Er kommt in Abflussreinigern vor. Auf der Haut verursacht er Verbrennungen. Bei Kontakt mit den Augen können Personen erblinden.
Vier Frauen mussten ins Spital gebracht werden. Für den Club wird es nun teuer: Er wurde vom Gericht zu einer Strafe von 130'000 Franken verurteilt, weil er die Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz verletzt hat.
Hohe Geldstrafe als Warnung
«Die schockierenden Details dieses Falles zeigen, dass es an Aufmerksamkeit und ordnungsgemässen Verfahren für den Umgang mit giftigen Reinigungschemikalien mangelt», sagt Aicha Less, Vorsitzende für öffentlichen Schutz im Bereich Westminster. Und: «Wir hoffen, dass die hohe Geldstrafe, die vor Gericht verhängt wurde, für alle Unternehmen eine Warnung ist und verhindert, dass so etwas jemals wieder passiert.» (jwg)