Schweizer warten auf dritte Corona-Impfung
So boostern andere Länder

Die Schweiz wartet mit Auffrischungsimpfungen zum Schutz gegen das Coronaviurs noch ab. Andere Länder aber haben bereits mit Booster-Impfungen begonnen. Eine Übersicht.
Publiziert: 17.10.2021 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2021 um 12:26 Uhr
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Die Schweiz wartet mit Auffrischungsimpfungen zum Schutz gegen das Coronavirus noch ab.
Foto: keystone-sda.ch

In der Schweiz wird derzeit intensiv darüber diskutiert, ob eine dritte Impfung, die sogenannte Booster-Impfung, für ältere Menschen über 60 Jahren sinnvoll und notwendig ist – andere Länder bieten bereits eine Booster-Impfung an. Weil gerade bei Seniorinnen und Senioren die Zahl der Antikörper ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung schneller abnimmt als bei jüngeren Personen, wie Studien gezeigt haben. Viele Länder wollen wegen der weiterhin sehr ansteckenden Delta-Variante Spitalüberlastungen verhindern und Menschen mit schwachem Immunsystem und medizinisches Personal schützen.

Deutschland
In Deutschland sollten sich Menschen über 70 Jahre eine Covid-19-Auffrischungsimpfung verabreichen lassen, das empfiehlt die Ständige Imfpkommission. Auch für Menschen mit geschwächtem Immunsystem spricht sie eine entsprechende Empfehlung aus. Die Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff sollte frühestens ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung erfolgen. Zudem sollen auch Bewohner von Pflegeheimen, Pflegepersonal und andere Menschen mit Kontakt zu Risikopatienten eine dritte Impfung erhalten können.

Frankreich
Eine Empfehlung der obersten Gesundheitsbehörde für eine Auffrischungsimpfung für das Pflegepersonal besteht seit dem 6. Oktober. Bereits im September hatte Frankreich Booster-Impfungen für Menschen in Altersheimen, solche mit Vorerkrankungen und über 65-Jährige freigegeben. Zudem sollten sich auch Menschen im Umfeld von immungeschwächten Personen mit einem Booster-Shot impfen lassen, so die Empfehlung der Gesundheitsbehörde. Es werden die in Frankreich eingesetzten Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna verabreicht.

Italien
Italien verabreicht seit dem 20. September Booster-Impfungen. Erst konnten sich bloss Patienten mit schwachem Immunsystem impfen lassen. Ab sofort können gebrechliche Personen jeden Alters und alle über 60-Jährigen die Booster-Impfung erhalten – vorausgesetzt, die Zweitimpfung liegt mindestens sechs Monate zurück. Geimpft wird mit den mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna.

Österreich
Menschen, die mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna oder Astra-Zeneca geimpft sind, empfiehlt das Nationale Impfgremium eine dritte Dosis. Booster-Impfungen werden in Österreich seit Anfang September verabreicht. Derzeit erhalten vor allem gefährdete Personen in Risikogruppen, ältere Menschen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich eine Booster-Impfung.

Grossbritannien
In Grossbritannien ist es derzeit den über 50-Jährigen sowie Heimbewohnern und Pflegekräfte möglich, eine Booster-Impfung verabreicht zu bekommen. Die Regierung teilte mit, die Regelung gelte auch für klinisch extrem gefährdete Menschen sowie Risikopatienten zwischen 16 und 65 Jahren.

Tschechien
Das Gesundheitsministerium empfiehlt die Booster-Impfung für ältere Menschen ab 60 Jahren, Angehörigen von Risikogruppen und dem Gesundheitspersonal.

Rumänien
In Rumänien können sich seit Ende September alle Menschen mit einer dritten Impfung schützen lassen. Die Behörden empfehlen die dritte Dosis in erster Linie aber Menschen ab 65 Jahren, Menschen mit geringem Immunschutz, dem Gesundheits- und Bildungspersonal. Die zweite Dosis muss mindestens sechs Monate zurückliegen. Allerdings weist das Land eine niedrige Impfquote aus: erst knapp 30 Prozent sind vollständig geimpft.

Polen
Auch hier lautet die Empfehlung: die dritte Dosis generell für Personen über 50 Jahre. Medizinische Pflegekräfte und Menschen jeden Alters mit geschwächtem Immunsystem sollen ebenfalls eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Spanien, Belgien, Ungarn
Die drei Länder haben mit der Booster-Kampagne für die älteren Bevölkerungsgruppen begonnen. Die Liste derer, die von einer dritten Impfung profitieren können, soll nach und nach erweitert werden.

Israel
Israel hat als erstes Land weltweit bereits im Sommer die dritte Impfung eingeführt. Zunächst konnten sich nur ältere Menschen die Booster-Impfung verabreichen lassen. Inzwischen können sich alle Personen ab zwölf Jahren zum dritten Mal impfen lassen. Israel ist mit der Booster-Impfung weit fortgeschritten, über 40 Prozent der Bevölkerung hat bereits eine dritte Impfung erhalten.

USA
Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat sich für Auffrischungsimpfungen mit den Mitteln von Biontech/Pfizer und Moderna für Personen über 65-Jahre, Risikogruppen und Bewohner von Pflegeheimen ausgesprochen. Auch Menschen, die mit Johnson & Johnson geimpft wurden, sollen mindestens zwei Monate nach ihrer bisherigen Impfdosis eine Auffrischungsimpfung bekommen können. Die Auffrischungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer sind bereits offiziell genehmigt und angelaufen. US-Präsident Joe Biden hat sich bereits eine Booster-Impfung verabreichen lassen. Er rät der amerikanischen Bevölkerung dringend, es auch zu tun. (oco)

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