Vergangene Woche verhaftete die Polizei in Mallorca (Spanien) sechs Männer. Der Grund: Sie sollen allesamt in der Nacht von Sonntag auf Montag in einem Hotelzimmer eine britische Touristin (18) vergewaltigt haben. Darunter befindet sich auch ein Schweizer.
Blick-Recherchen zeigen, dass es sich beim verhafteten Schweizer um Samuel E.* (21) handelt. Seine Familie wohnt in einem Reihenhaus in der Region Genf.
Als Blick bei der Familie vorbeischaut, gibt sich diese wortkarg: Ein junger Mann öffnet die Tür. Als Blick nachfragt, sagt er: «Kein Kommentar».
Freilassung auf Kaution vom Gericht abgelehnt
Die ersten drei Verdächtigen, allesamt Franzosen, wurden direkt am Eingang des Hotels festgenommen. Samuel E. und zwei weitere Franzosen wurden nach der Durchsicht von Videoaufnahmen wenig später ebenfalls verhaftet.
Die sechs Männer befinden sich nach wie vor in Untersuchungshaft. Eine Freilassung auf Kaution lehnte das örtliche Gericht in Palma de Mallorca ab. Die Ermittlungen laufen derzeit weiter auf Hochtouren. Laut dem Opfer sollen insgesamt sogar acht Männer beteiligt gewesen sein. Nach den verbleibenden zwei Verdächtigen wird weiter gefahndet.
«Wirklich erniedrigende und demütigende Praktiken»
Die Tat soll sich am frühen Montagmorgen gegen 5 Uhr ereignet haben. Laut «Ultima Hora» seien die sechs Männer nach dem Ausgang gemeinsam mit der jungen Frau in ein Hotelzimmer gegangen. Dort sollen sie sich anschliessend an der 18-Jährigen vergangen haben.
Als entscheidender Beweis für die Tat entpuppten sich mehrere Handyvideos, welche die Männer während der Gruppenvergewaltigung aufgezeichnet haben. Insgesamt 20 solcher Videos fanden die Ermittler auf den Smartphones der Verdächtigen. Ob diese bereits den Weg ins Netz gefunden haben, ist aktuell noch unklar.
Für den zuständigen Richter ist aber jetzt schon klar, dass es «völlig abwegig» sei, dass der Sex einvernehmlich stattgefunden habe. Nach Ansicht des Richters gibt es Beweise für «wirklich erniedrigende und demütigende Praktiken ohne jeden Hinweis darauf, dass das Opfer seine Zustimmung gegeben haben könnte».
«Sie war in einem schrecklichen Zustand»
Nach der Tat schaffte es die Britin demnach, aus dem Hotelzimmer zu fliehen, und machte mit lauten Schreien auf sich aufmerksam. Ein Security-Mitarbeiter eilte kurz darauf zur Hilfe und alarmierte die Polizei.
Dem Opfer gehe es laut Quellen aus Ermittlerkreisen den Umständen entsprechend gut. «Sie schlägt sich wirklich gut für das, was ihr passiert ist», wird die Quelle in der britischen «Sun» zitiert. Die Beamten sollen bei dem Opfer mehrere Prellungen am rechten Arm und eine kleine Schnittwunde im oberen Teil der Brust festgestellt haben.
* Name geändert