Opfer (29) liegt im Koma
Barbarische Vergewaltigung schockt Frankreich

Eine Frau wird in ihrem Haus überfallen und derart brutal vergewaltigt, dass sie mit schweren Verletzungen auf der Intensivstation liegt. Der Fall wird zum Politikum.
Publiziert: 15.08.2023 um 03:21 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2023 um 10:05 Uhr
Die Tat passierte im Norden Frankreichs (Symbolbild).
Foto: AFP

Die brutale Attacke in der Küstenstadt Cherbourg-en-Cotentin im Norden Frankreichs passiert am 4. August – doch die Öffentlichkeit erfährt erst zehn Tage später davon: Ein 18-jähriger Mann dringt in das Haus einer 29-jährigen Frau ein.

Dort schlägt er auf sie ein, vergewaltigt sie mehrfach – unter anderem auch mit einem 75 Zentimeter langen Besenstiel. Nachdem er von ihr ablässt und flüchtet, schafft sie es noch, den Notruf zu verständigen.

Die Frau kommt ins Spital und muss sofort notoperiert werden. Sie erleidet bei der brutalen Attacke eine Perforation des Dickdarms, des Dünndarms, des Bauchfells und des Zwerchfells, hat mehrere gebrochene Rippen, innere Blutungen und Verletzungen am Brustkorb.

Personal im Spital psychologisch betreut

Nach der mehrstündigen Operation wird sie ins künstliche Koma versetzt, schwebt laut «Le Figaro» noch immer in Lebensgefahr. Für das medizinische Personal gibt es nach der Attacke psychologische Betreuung. Mehrere Personen seien während der Behandlung in Tränen ausgebrochen, berichtet «France Bleu».

Am Donnerstag, sechs Tage nach der Tat, kann die Polizei den Vergewaltiger schnappen. Ein Fingerabdruck an der Türe brachte sie auf seine Spur. Zudem stimmen die Standortdaten seines Handys mit dem Tatort überein.

Die attackierte Frau habe vor ihrer Operation noch aussagen können, dass sie den Mann im Ort gesehen, aber nicht gekannt habe, sagt der zuständige Staatsanwalt.

Der 18-Jährige ist der Polizei bekannt: Er stand wegen sexueller Übergriffe schon mehrfach im Fokus der Behörden. So soll er 2019 bereits ein Mädchen angegriffen haben. Im vergangenen Jahr soll er zudem versucht haben, seine zwölfjährige Schwester sexuell zu missbrauchen. Der Täter befand sich zu diesem Zeitpunkt offenbar in einem Internat.

Täter zeigte keine Empathie

Oumar N.*, wie der Mann heisst, soll während der Befragung keinerlei Anzeichen von Reue oder Empathie für das Opfer gezeigt haben. Er gestand die Tat, als ihm aufgezeigt wurde, welche Beweise gegen ihn vorliegen. Er wird der «Vergewaltigung in Verbindung mit Folter oder Akten der Barbarei» angeklagt – ihm droht lebenslange Haft.

Der Fall macht im ganzen Land Schlagzeilen – und löste politische Reaktionen aus: «Ich möchte meine Solidarität mit dem Opfer zeigen und es sowie seine Familie und Angehörigen von unserer uneingeschränkten Solidarität überzeugen», schreibt Benoît Arrivé, der sozialistische Bürgermeister von Cherbourg-en-Cotentin, in einer Medienmitteilung.

Nachdem der ultrarechte Politiker Eric Zemmour den Fall aufgriff und auf X vor allem auf den Vornamen des Mannes reagierte, schrieb Olivier Faure, Sekretär der Parti Socialiste (PS): «Ein Krimineller muss verurteilt werden für seine Verbrechen, egal ob er Oumar, Francis, Michel, Emile, Guy oder Patrice heisst. Barbarei, Perversion und Laster haben keine Hautfarbe oder Nationalität. Eine abscheuliche Tat zu verwenden, um zu unterstellen, dass Einwanderer Vergewaltiger sind, ist rassistisch.» (neo)

*Name bekannt

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