Die Lage ist brenzlig wie nie! Die USA und Nordkorea stehen nur noch um Haaresbreite von einem Krieg entfernt. Dies, nachdem sich die beiden Präsidenten Donald Trump (71) und Kim Jong Un (33) wieder einmal gehörig in die Haare geraten sind.
Trump hatte angekündigt, Nordkorea mit «Feuer, Wut und Macht, wie die Welt es so noch nicht gesehen hat» zu begegnen, wenn die Drohungen kein Ende nähmen. Kim Jong Un hatte darauf mit einem Raketenangriff auf die US-Pazifikinsel Guam gedroht.
Schweizer Stratege schliesst Krieg nicht aus
Dieser heftige verbale Schlagabtausch beunruhigt auch Militär-Experten in der Schweiz. Mauro Mantovani, Dozent strategische Studien an der Militärakademie an der ETH, will sogar einen Krieg nicht mehr ausschliessen. Mantovani: «Bisher war ich davon überzeugt, dass Kim Jong Uns Rhetorik nur den Machterhalt bezweckt. Und Donald Trump zumindest von militärischen Beratern umgeben ist, die mässigend auf ihn einwirken.»
Die neusten Drohungen seien jedoch von einer Qualität, die eine militärische Eskalation des Konflikts nicht mehr ausschlössen. Mantovani: «Insbesondere ein nordkoreanischer Nuklear-Angriff auf eine amerikanische Basis in der Region gilt als machbar und könnte von Kim ausgelöst werden.» Wie die USA darauf reagieren würden, sei völlig offen.
Den Grund für die rhetorische Eskalation sieht der Militärstratege in den neuen Sanktionen der Uno gegen Nordkorea. «Offenbar sieht Kim durch sie seine Herrschaft sehr ernsthaft gefährdet.»
Drohung auch gegen US-Festland
Nordkorea spricht davon, eine ballistische Rakete des Typs Hwasong-12 abzufeuern, um die US-Stützpunkte auf Guam und die dort stationierten Bomber in Schach zu halten – schliesslich sei die Insel der potenzielle «Ausgangspunkt für eine Invasion in Nordkorea».
Ein nordkoreanischer Militärsprecher kündigte weiter an, auf einen möglichen «Präventivkrieg» der US-Streitkräfte mit einem «totalen Krieg» zu reagieren, der «sämtliche Stützpunkte des Gegners ausrotten wird, auch auf dem US-Festland».
Unter dem Eindruck des offensichtlich fortgeschrittenen nordkoreanischen Atomprogramms reagierte auch Südkorea. Präsident Moon Jae rief zu einer tiefgreifenden Reform der eigenen Streitkräfte auf.
Wie gefährlich ist das Waffenarsenal von Kim Jong Un wirklich?