Schweizer Hilferuf von den Philippinen
«Ohne die Operation bin ich in wenigen Wochen tot»

Für einen Familienbesuch flog Heinz V. mit seiner Frau im letzten Sommer auf die Philippinen. Doch der geplante Kurztrip wurde zum Alptraum: Nun liegt der 63-Jährige im Sterben. Eine Operation könnte ihn retten – doch seine Krankenkasse will nicht zahlen.
Publiziert: 20.04.2021 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2021 um 08:45 Uhr
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Nach einem Herzinfarkt ist Heinz V. auf ein Sauerstoffgerät angewiesen. «Mein Herz arbeitet nur mit halber Kraft», sagt er zu Blick.
Foto: Zvg
Johannes Hillig

Eigentlich sollte es nur ein Familienbesuch auf den Philippinen werden. Doch nun liegt Heinz V.* (63) im Sterben. Davon ahnte der Luzerner nichts, als er im Sommer 2020 mit seiner Frau (29) in den Flieger stieg. Im Inselstaat angekommen, ging erst alles nach Plan.

«Meine Frau kümmerte sich um ihre Grossmutter und ihren Vater. Beiden ging es nicht sehr gut. Inzwischen geht es ihnen aber besser», sagt der 63-Jährige zu Blick. So sollte es nach einem Monat zurück in die Schweiz gehen.

Die Rückreise verzögerte sich wegen Corona aber immer wieder. Lockdown und Quarantäne zogen alles in die Länge. Monate vergingen. Und dann passierte es: Heinz V. erlitt Mitte März 2021 einen schweren Herzinfarkt. Mit gravierenden Folgen.

Innert kurzer Zeit hat er 15 Kilogramm verloren

Heute kann er kaum noch aufstehen. Das Atmen fällt ihm schwer. An seiner Seite: ein Sauerstoffgerät. Tag und Nacht ist er auf die Maschine angewiesen. Heinz V. zu Blick: «Mein Herz arbeitet nur mit halber Kraft. Wenn ich nicht bald operiert werde, bin ich tot.» Seine Frau kümmere sich um ihn. Ohne sie wäre er verloren, sagt er. Sein Körper war nämlich bereits vor dem Herzinfarkt angeschlagen.

Erst vor knapp einem Jahr hatte der Diabetiker einen Schlaganfall erlitten und sich nur langsam davon erholt. Der Herzinfarkt versetzte ihm einen weiteren Schlag. Heinz V. kämpft um seine Kräfte: Er isst kaum noch, hat inzwischen 15 Kilogramm verloren. Die Ärzte müssten ihm einen Stent einsetzen. Dies ist eine Art Gefässstütze, damit das Blut besser durch sein Herz gepumpt werden kann und er nicht noch einmal einen Herzinfarkt bekommt. «Ohne diesen Stent sind meine Tage gezählt.»

Versicherung übernimmt Kosten nicht

Für den Eingriff müsste er in eine Spezialklinik. Doch das Geld dafür fehlt. «Allein der Transport und die Voruntersuchung kosten schon. Insgesamt brauche ich zirka 3000 Franken.» Geld, das der Frührentner nicht hat. Auch seine Versicherung kann die Kosten nicht übernehmen. Die Taggeldversicherung, die nach dem Schlaganfall griff und monatlich Geld überwies, ist inzwischen eingestellt.

Heinz V. befindet sich deswegen im Clinch mit der Versicherung. Streitpunkt: ein nicht ausgefülltes Formular. Der Schweizer habe nicht mitgeteilt, dass er ins Ausland fliegt. Er wiederum beteuert, dass er von so einem Formular nichts wusste. Zudem habe er sich bei seinem Arzt abgemeldet.

Fakt ist: Das Geld für die Operation fehlt – und Heinz V. ist verzweifelt. Er hat Todesangst. «Ich liege Nächte lang wach, weil ich Angst habe, dass ich nicht mehr aufwache.»

Familie versucht das Geld aufzutreiben

Der Schweizer bekommt eine kleine AHV-Rente von 1500 Franken im Monat. Viel davon sparen kann er aber nicht. Allein 400 Franken davon würden für Medikamente und Insulin gebraucht werden. Zudem müssen die Rechnungen für die Behandlung des Herzinfarktes gezahlt werden. Und mehrere Monate etwas von der AHV-Rente für die Operation abzwacken, sei nicht die Lösung.

Heinz V.: «Die Zeit habe ich nicht. Ohne den Eingriff bin ich in wenigen Wochen tot. Das haben mir die Ärzte versichert.» Nun versucht die Familie seiner Frau, das Geld so schnell wie möglich aufzutreiben und das Leben des Schweizers zu retten.

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