Darum gehts
- Grossbrand in London Heathrow führt zu Stromausfall und weltweitem Flugchaos
- Schweizer Passagier K. Küng berichtet von frustrierender Odyssee und schlechtem Service
- Nach fünftägiger Verspätung kann Küng am Dienstag endlich zurück nach Zürich fliegen
Gestrichene Flüge, Tausende gestrandete Passagiere und viel Frust: Am Freitag legte ein Grossbrand in London Heathrow den grössten Flughafen Europas komplett lahm. Das Feuer in einem Umspannwerk führte zu einem Stromausfall – der Flughafen musste den Betrieb vollständig einstellen. Die Panne führte zu einem weltweiten Flugchaos. Die Nachwehen sind massiv, wie auch Blick-Leser K. Küng* und seine Familie erfahren mussten.
Die Odyssee begann am Donnerstagabend. «Wir wollten mit British Airways über London Heathrow zurück nach Zürich fliegen.» Am Flughafen angekommen, war den Passagieren noch nicht klar, dass ihre Reise ins Wasser fallen wird. «Zuerst hiess es, der Flug sei verspätet. Wir erhielten keine weiteren Informationen.» Nach mehreren Stunden Wartezeit wird klar: Aus der Heimreise wird nichts. Aufgrund des Stromausfalls in Heathrow werden alle Flüge gestrichen. «Uns wurde gesagt, wir sollen zur Gepäckausgabe kommen. Als wir endlich unser Gepäck hatten, wurden wir praktisch aus dem Flughafen geschmissen», beschreibt der Leser die Situation. «Die Verantwortlichen sagten uns, wir sollen uns ein Hotel suchen – eventuell können wir am Freitag heimfliegen.»
«Wir warteten vergeblich auf Informationen»
Doch auch daraus wurde nichts. «Wir warteten vergeblich auf Informationen, wie es nun weitergeht.» Schliesslich wurde auch der Flug am Freitag gestrichen. «Wir konnten weder via App noch Website oder Telefon umbuchen. Nach vier Stunden mussten wir wieder ein Hotel suchen.» Was Küng nicht verstand: «Andere Passagiere konnten zu diesem Zeitpunkt bereits wieder fliegen.»
Mittlerweile steckt der Schweizer noch immer in Los Angeles fest. Lange Zeit wusste er nicht, wie es weiter geht. «Wir erhielten immer die Antwort, dass sie für uns momentan keine Kapazität haben. Es heisst warten, warten, warten. Dieser Service ist absolut unterirdisch.»
Etliche Diskussionen führten zum Erfolg
Nach langem Kampf und vielen weiteren Anrufen fanden die Schweizer am Samstagabend (Schweizer Zeit) endlich eine Lösung: «Nach etlichen Diskussionen können wir jetzt am Dienstag zurückfliegen.» Nun kommt der Schweizer mit fünftägiger Verspätung doch noch in Zürich an.
Auf Anfrage bestätigt British Airways, dass Küng nun für einen Flug am Dienstag gebucht ist. Laut der Airline konnte am Samstag bereits 90 Prozent des gewohnten Flugplans trotz schwieriger Bedingungen umgesetzt werden.
Zu den gestrandeten Passagieren schreibt die Airline: «Wir sind unseren Kunden sehr dankbar, dass sie in den letzten Tagen so viel Geduld mit uns hatten – auch wenn viele von ihnen ihre Reisepläne in unzumutbarer Weise stornieren mussten.» Man hoffe, am Sonntag einen vollständigen Flugplan anbieten zu können.
* Name bekannt