Schweigegeld-Affäre
Wie wahrscheinlich ist eine Verhaftung von Trump?

Ex-US-Präsident Donald Trump verkündete am Samstag, dass er bald verhaftet werde. Seither häufen sich die Spekulationen zu einer möglichen Festnahme. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Publiziert: 21.03.2023 um 04:42 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2023 um 01:12 Uhr
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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass er am Dienstag verhaftet werde.
Foto: keystone-sda.ch
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Carla De-VizziRedaktorin News

Donald Trumps (76) Ankündigung, dass er am Dienstag verhaftet werde, sorgte weltweit für Schlagzeilen. Hintergrund ist eine Affäre um eine angebliche Zahlung von Schweigegeld an Pornostar Stormy Daniels (44). Diese behauptet, 2006 eine Affäre mit Trump gehabt und von ihm 130'000 Dollar Schweigegeld erhalten zu haben, damit sie während seiner Präsidentschaftskampagne 2016 nicht darüber auspacken würde.

Eine Grand Jury soll darüber entscheiden, ob eine Anklage gegen den Ex-Präsidenten erhoben wird oder nicht. Medienberichten zufolge hatte am Montag noch ein Entlastungszeuge vor der Jury ausgesagt. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass beim ehemaligen US-Präsidenten die Handschellen klicken könnten? Blick liefert dir alle Fragen und Antworten.

1) Wird sich Trump ergeben oder gegen eine allfällige Anklage vorgehen?

Obwohl Trump seine Anhänger dazu aufgerufen hat, gegen eine mögliche Festnahme zu protestieren und die Anklageerhebung als politisch motivierte «Hexenjagd» bezeichnete, haben seine Anwälte angedeutet, dass sich der Ex-Präsident im Falle einer Anklage wahrscheinlich ergeben wird. Das schreibt «The Independent». Jegliche Versuche, gegen eine Auslieferung zu kämpfen, würden wahrscheinlich erfolglos bleiben.

2) Wie wahrscheinlich ist es, dass Trump verhaftet wird?

Wie diverse US-Medien berichten, ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass Trump, der 2024 das Weisse Haus wieder erobern will, tatsächlich verhaftet wird. Anders könnte es jedoch aussehen, wenn sich der ehemalige Präsident gegen die Anklage wehrt, wie «The Independent» schreibt.

Nach Angaben der «New York Times» werden Trumps Anwälte die Glaubwürdigkeit von Trumps ehemaligem Anwalt, Michael Cohen, der im Auftrag von Trump das Schweigegeld an die Pornodarstellerin gezahlt hatte, angreifen. Da Cohen bereits einige Male mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, werden die Anwälte von Trump auf Cohens Strafregister verweisen – und damit auf dessen Unglaubwürdigkeit aufmerksam machen.

Auch der ehemalige Bundesstaatsanwalt Andy McCarthy glaubt nicht, dass bei Trump die Handschellen klicken werden. «Die Vorstellung, dass Polizisten ihn in Florida oder auf der Strasse ansprechen und ihm Handschellen anlegen, wird nicht passieren und könnte nicht passieren», so McCarthy zu «Fox News». Es werde die Aufgabe des US-Geheimdienstes und des New York Police Department sein, einen Ort zu finden, an dem er sich ergeben kann.

3) Wie geht es jetzt weiter?

Die Entscheidung darüber, ob Anklage erhoben wird, liegt beim New Yorker Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg (49). In seinem Auftrag wurde die Grand Jury eingesetzt, um zu untersuchen, ob genügend Beweise für eine Strafverfolgung von Trump vorliegen. Er ist der Einzige, der weiss, ob oder wann eine Anklage verkündet wird, wie «BCC» schreibt.

Unklar ist, warum Trump in Bezug auf die Verhaftung genau von Dienstag sprach. Laut US-Medien wäre eine mögliche Verhaftung auch durchaus am Mittwoch oder Donnerstag diese Woche denkbar. Wie «Fox News» unter Berufung auf eine Quelle der Strafverfolgungsbehörden berichtet, sei gar bis nächste Woche nicht mit einer Anklage von Donald Trump zu rechnen. Die Grand Jury in Manhatten soll nämlich am Mittwoch einen weiteren Zeugen anhören.

Fest steht, dass Trump mit einer Anklage Geschichte schreiben würde. Es wäre die erste ihrer Art in der Geschichte der USA. Selbst der ehemalige Präsident Richard Nixon (1913-1994) wurde nicht strafrechtlich verfolgt, nachdem er nach dem Watergate-Skandal von seinem Amt zurückgetreten war.

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