Eigentlich sollte es eine Mega-Sause werden, die der CEO der Firma Vistex, Sanjay Shah (†56), am vergangenen Donnerstag für seine Mitarbeiter auf die Beine gestellt hatte. Doch von einer ausgelassenen Stimmung konnte alsbald keine Rede mehr sein. Denn die Party wurde schnell zu einer Tragödie.
Wie es sich für einen CEO gehört, wollte Shah direkt von der Bühne einige Worte an die versammelte Belegschaft richten. Gemeinsam mit Vishwanath Raju Datla (52), dem Präsidenten von Vistex, sollte Shah vor einer jubelnden Menge in einem Eisenkäfig auf die Bühne herabgelassen werden.
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Stürzten vier Meter in die Tiefe
Was als gewaltige Showeinlage gedacht war, wurde für die beiden Führungskräfte jedoch zum tödlichen Fiasko. Denn kurz bevor der gelbe Käfig seinen Weg nach unten startete, riss ein Draht. Shah und Datla hatten keine Chance. Der Käfig kippte zur Seite und schickte die Chefs des im US-Bundesstaat Illinois ansässigen Software- und Dienstleistungsunternehmens vier Meter in die Tiefe.
Einer der Männer überschlug sich dabei komplett und landete mit dem Kopf voran auf dem Boden, wie in einem Video zu sehen ist, das den tragischen Vorfall festgehalten hat. Während CEO Shah bei dem Unfall starb, befindet sich Datla in kritischem Zustand.
Polizei hat Untersuchung eingeleitet
Auch wenn bisher die wahrscheinlichste Erklärung für den Sturz der gerissene Draht ist, so hat die Polizei dennoch eine Untersuchung zu dem Vorfall um den fehlerhaften Käfig eröffnet.
Die in Indien stattfindende Feier hatten Shah und Datla organisiert, um das 25-Jahre-Jubiläum ihrer Firma zu zelebrieren. In der berühmten Ramoji Film City, einem Tourismusgebiet in einem grossen indischen Filmstudio-Komplex, sollten sich Firmenmitarbeiter zwei Tage lang die Seele aus dem Leib tanzen.
«Die Tatsache, dass Shah und Raju aus dem Käfig auf das Podium herabgelassen wurde, war ein geplantes Ereignis, um die Feierlichkeiten einzuleiten», sagt ein Vertreter von Vistex gegenüber der Times of India.
Steile Selfmade-Karriere
Shah, der einst aus Mumbai in die USA einwanderte, war ein klassischer Selfmade-Man. Mit 21 erwarb er seinen Abschluss an der Wirtschaftshochschule der Lehigh University in Pennsylvania.
Danach folgte eine steile Karriere. Shah arbeitete unter anderem bei PricewaterhouseCoopers und General Motors, bevor er nach Deutschland zum Softwaregiganten SAP ging. Nachdem er SAP verlassen hatte und wieder in die USA zurückgekehrt war, gründete Shah Ende der 90er-Jahre Vistex und führte das Unternehmen zwei Jahrzehnte lang sehr erfolgreich.
Heute verfügt das Unternehmen mehr als 20 Niederlassungen weltweit und beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter. Auf der Kundenliste befinden sich weltbekannte Brands wie etwa Coca-Cola, General Motors, oder Yamaha.
Shah war auch als Philanthrop bekannt. So gründete er die Vistex Foundation, die gemeinnützige Einrichtungen in den Bereichen Gesundheit und Bildung unterstützt. (ced)