Schlächter von Butscha
Putin ehrt russische Soldaten nach Gräueltaten

Nach dem Abzug russischer Truppen aus der ukrainischen Stadt Butscha hat Präsident Wladimir Putin Soldaten geehrt, die dort im Einsatz waren. In dem Ort nahe der Hauptstadt Kiew waren Kriegsverbrechen verübt worden - mutmasslich von Russen.
Publiziert: 19.04.2022 um 06:51 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2022 um 10:53 Uhr
Immer mehr Massengräber mit toten Zivilisten wurden nach dem Rückzug der russischen Truppen aus Butscha gefunden. Die Leichen zeigten teils Spuren von Folter, und es meldeten sich minderjährige Opfer von Vergewaltigungen.
Foto: OLEG PETRASYUK

Putin würdigte die 64. Motorschützenbrigade am Montag in Moskau für besondere Verdienste, Heldentum und Tapferkeit, wie der Kreml mitteilte.

Die Bilder getöteter ukrainischer Zivilisten aus Butscha hatten Anfang des Monats rund um die Welt für Entsetzen gesorgt. Insgesamt wurden in der Stadt rund 20 Kilometer nordwestlich von Kiew mehr als 400 Leichen gefunden, teils mit auf den Rücken gebundenen Händen.

Die Ukraine wirft den russischen Soldaten deshalb schwerste Kriegsverbrechen vor. Der ukrainische Geheimdienst sprach von «Massenmord», den die Angehörigen der 64. Motorschützenbrigade der 35. Armee der Russischen Föderation begangen hätten. Russland bestreitet, etwas mit den Gräueltaten zu tun zu haben. Inzwischen laufen internationale Ermittlungen. Es gibt zahlreiche Forderungen, die Verantwortlichen vor ein internationales Gericht zu stellen.

Putin lobte nach Angaben des Kremls «versierte und entschlossene Handlungen» der Soldaten im Zuge der «militärischen Spezial-Operation», wie der Krieg in Russland genannt wird. Sie hätten auf vorbildliche Weise Mut und hohen Professionalismus gezeigt.

(SDA)

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