«Wollen Sie es mit der Zange? Mit dem Hammer? Dem Schraubenzieher?» – Online-Nutzer konnten in einer Umfrage auswählen, mit welchem Werkzeug wehrlose Affen gefoltert werden sollten. Die zahlenden Zuschauer stimmten dann darüber ab und sahen dem sadistischen Spektakel per Livestream zu.
Die BBC hat in einer grossen Recherche einen globalen Folterring aufgedeckt, der sich von Indonesien bis in die USA erstreckt. Hunderte von Kunden im Westen bezahlten Indonesier, Baby-Affen zu foltern, teilweise auch gewaltsam zu töten.
Weltweit wird gegen 20 Personen ermittelt
Teilweise wurden die Tiere gegen die Wand geschleudert, ihre Gliedmassen abgeschnitten. Einiger User forderten auf, die Tiere in kochendes Wasser zu werfen – die BBC verzichtet darauf, die schlimmsten Folterarten zu beschreiben.
Laut BBC begann das widerliche Treiben auf Youtube, von wo es schliesslich in private Gruppen auf Telegram verlegt wurde. Derzeit wird gegen 20 Personen auf der ganzen Welt ermittelt, darunter drei in Grossbritannien lebende Frauen. In Indonesien wurden zwei Tierquäler festgenommen und zu Haftstrafen verurteilt.
Tätern drohen bis zu sieben Jahre Haft
Die BBC hat mit einigen Käufern und Auftraggebern der sadistischen Videos gesprochen. Ein US-Amerikaner, der sich «Mr Ape» nannte, gestand in einem Interview, dass er für den Tod von mindestens vier Affen und die Folterung vieler weiterer Affen verantwortlich war. Er habe «extrem brutale» Videos in Auftrag gegeben, sagte er gegenüber dem Sender.
Er gehört zu fünf Hauptverdächtigen bei den laufenden Ermittlungen des US-Heimatschutzes. Ihnen könnten bis zu sieben Jahre Gefängnis drohen. Ihre Handys wurden beschlagnahmt, Hunderte Foltervideos sichergestellt.
Special Agent Paul Wolpert spricht über das Entsetzen der Ermittler: «Ich weiss nicht, ob irgendjemand jemals auf ein Verbrechen wie dieses vorbereitet war. Es ist schockierend.» (neo)