Nicht viel Festtagsstimmung in der Weihnachtsbotschaft von Ex-US-Präsident Donald Trump (76). In seiner Schimpftirade sind noch die wenigen freundlichen Worte boshaft gemeint. Dafür findet er viel Lob für sich selbst.
Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social gab sich Trump an Weihnachten wie eine Abrissbirne. Seine Weihnachtsgrüsse enden mit drei Ausrufezeichen hinter den Worten: «Die USA sterben von innen!!!»
Trumps Wutausbruch hat es in sich. «Frohe Weihnachten an alle, einschliesslich der radikalen linken Marxisten, die versuchen, unser Land zu zerstören», enerviert er sich. Zynisch dankt Trump auch dem FBI, das «alle illegal zwingt und die Medien bezahlt, um einen geistig behinderten Demokraten über den brillanten, hellseherischen und USA-liebenden Donald J. Trump zu stellen.»
«Horrorshow»
Was Trump mit hellseherisch meint, erklärt er gleich selbst. Er bleibt überzeugt, er habe die Präsidentschaftswahlen «2016 gewonnen und 2020 viel besser abgeschnitten.» Und schreit mit Grossbuchstaben: «Manipuliert!» Und die Zustände an der Südgrenze zu Mexiko, die derzeit von Migranten überrannt wird, nennt Trump eine «Horrorshow».
Zum Abschlussbericht des 6.-Januar-Ausschusses zum Kapitol-Aufstand schreibt Trump, der Bericht sei ein «Schwindel». «Ich hatte fast nichts mit dem 6. Januar zu tun.» Und dann hämisch: «Liebe an alle!».
Kontrapunkt zu Biden und Obama
Im Tonfall unterscheiden sich Trumps Weihnachtsgrüsse von denen seines Vorgängers und Nachfolgers. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama (61) schrieb auf Twitter: «Frohe Weihnachten an alle! Eine der schönsten Seiten der Weihnachtszeit ist es, Zeit mit den besonderen Menschen in unserem Leben zu verbringen. Ich hoffe, Sie alle haben ein wunderbares und fröhliches Weihnachtsfest.» Dazu postete Obama ein Bild seiner Familie.
Präsident Joe Biden (80) tweetete ein Foto von sich und First Lady Jill (71) – mit den Worten: «Jill und ich hoffen, dass jeder in der Lage ist, während der Feiertage Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Wir denken auch besonders an alle, die in dieser Zeit einen geliebten Menschen vermissen.»
Trumps «Magie ist weg»
US-Medien zufolge soll Trump noch ein Schatten seiner selbst sein. Er verkrieche sich in Mar-a-Lago und verlasse das Anwesen kaum. «Trump ist traurig, einsam, durstig, gebrochen, und tut so, als würde er zur Wiederwahl kandidieren», titelt das US-Analyseportal «Intelligencer». «Die Magie ist weg.» (kes)