Hier schüttelt die Monsterwelle das Schiff durch
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Dramatische Aufnahmen:Hier schüttelt die Monsterwelle das Schiff durch

Riesen-Welle zerstört Brücke – hunderte Menschen an Bord
Kreuzfahrtschiff treibt steuerlos auf hoher See

Ein norwegischer Luxusdampfer kam am Donnerstagabend von seinem Kurs ab, als eine Welle das Fenster der Kommandobrücke zerstörte. Der Crew war es nicht mehr möglich, das Schiff zu manövrieren.
Publiziert: 22.12.2023 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2023 um 17:00 Uhr
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Das Schiff «MS Maud» der Reederei Hurtigruten AS. Es trieb längerer Zeit auf offener See.
Foto: Screenshot X

266 Passagiere geniessen eine einzigartige Expedition durch die Nordsee, als plötzlich eine riesige Welle das über 130 Meter lange Schiff erschüttert. Die Kommandobrücke wird völlig zerstört, das Schiff dümpelt ohne Antrieb in den Weiten des Ozeans: Was wie ein Katastrophenfilm tönt, hat sich am Donnerstagabend so zugetragen. 

Die «MS Maud» hatte inklusive der Crew rund 400 Menschen an Bord und war auf dem Weg von dem norwegischen Ort Floroe nach Tilbury, Grossbritannien. Aufgrund des Sturmtiefs Pia, das in Nordwesteuropa für Orkanböen sorgt, herrschte hoher Wellengang. Eine Welle war so hoch, dass sie das Fenster der Kommandobrücke des Schiffes zerstörte. Durch das hereinströmende Wasser kam es zu einem Stromausfall, was es der Crew unmöglich machte, den Dampfer weiter zu navigieren.

Radar und Navigationssysteme fielen aus

Zwar schafften es die Offiziere, das Schiff manuell vom Maschinenraum aus zu steuern und es stabil zu halten. Die Crew hatte allerdings keine Ahnung, wo sich das Schiff genau befand. Es trieb orientierungslos und mit geringer Geschwindigkeit auf dem offenen Meer. Zum Zeitpunkt des Unfalls befand sich die «MS Maud» rund 200 Kilometer vor der Westküste Dänemarks und rund 330 Kilometer vor der Ostküste Grossbritanniens. Sofort setzte das Schiff mehrere Notrufe ab.

Ein Sprecher des dänischen Joint Rescue Coordination Centre, das für die Koordinierung von Such- und Rettungsmassnahmen zuständig ist, bestätigte den Vorfall am Donnerstag gegenüber britischen Medien. «Heute Nachmittag, 21. Dezember, meldete die ‹MS Maud› einen vorübergehenden Stromausfall, nachdem sie auf eine Monsterwelle gestossen ist», so der Sprecher. Dänische Rettungsschiffe eilten sofort an den Unglücksort, um die Crew zu unterstützen. Gegen 22.30 Uhr gelang es dem Schiff, an einem dänischen Hafen anzulegen. Passagiere und Besatzung konnten in Sicherheit gebracht werden. Niemand wurde verletzt. 

Das Schiff wird für Kreuzfahrten durch norwegische Fjorde und die Nordsee eingesetzt. Laut der Website der Reederei ist die «MS Maud» mit Technologie ausgerüstet, die es für Reisen zwischen Norwegen und Grossbritannien «prädestiniert». (ene)

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