Restaurations-Fail in Spanien
Frau bekommt Kartoffelkopf verpasst

Spanien sorgt einmal mehr mit einer Restaurations-Panne für Gelächter. Das Opfer dieses Mal: Eine Frauenskulptur an einem Bürohaus in Palencia.
Publiziert: 12.11.2020 um 18:36 Uhr
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Das sollte nicht so aussehen. Der Kopf der Skulptur wurde verschandelt.
Foto: Zvg

Es gab Zeiten, da lächelte die Reliefskulptur einer Frau aus dem Jahre 1923 noch auf das Trottoir herab und erfreute die Besucher. Sie befindet sich an einem Bürohaus in der spanischen Stadt Palencia. Seit Neuestem jedoch schaut sie aus, als wäre eine Schönheitsoperation schiefgegangen.

Überhaupt erinnert gar nichts mehr an die einst schöne Frau. Die Skulptur wurde verschandelt und trägt jetzt den Spitznamen «Der Kartoffelkopf von Palencia». Teilweise wird sie auch «Donald Trump» oder «Cartoon» genannt.

Lange Zeit fiel der Fehler niemandem auf

Dabei sollte die Frauenskulptur nur etwas aufgehübscht werden. Und zwar per Kunstrestauration. Doch das ging gehörig in die Hose. Lange Zeit blieb der Pfusch unbemerkt – bis ein Florist den Künstler Antonio Capel informierte, wie die «Bild»-Zeitung berichtet. Capel publizierte anschliessend Vorher-Nachher-Bilder im Internet. «Ich war überrascht. Wie konnten sie das getan haben? Das muss mindestens zehn Jahre alt sein, und wir finden es erst jetzt heraus», sagt er zur «Bild».

Und führt weiter aus, dass das Gebäude mit der Reliefskulptur auf der Fassade aus dem 20. Jahrhundert stamme und einer Bank gehöre. Die Mieter hätten bereits vor einigen Jahren beschlossen, die Fassade zu reparieren.

Nicht die erste Restaurations-Panne

Auch der spanische Berufsverband der Restauratoren und Konservatoren ist empört. Zur «New York Post» sagt er, es sei «keine professionelle Restaurierung». Ein Sprecher der Stadt konnte keine genauen Angaben dazu machen, wann und von wem die Arbeit durchgeführt wurde. Dennoch werde die Restaurierung höchstwahrscheinlich von Experten untersucht werden.

Die verunstaltete Frauenskulptur ist nicht der erste Restaurations-Fail aus Spanien: Im Juni dieses Jahres sorgte die Verunstaltung eines Marienbildnisses des spanischen Barockmalers Bartolome Esteban Murillo (1617–1682) für Gelächter. Der Restaurator schaffte es gleich zwei Mal, das Bild zu verunstalten.

2012 schaffte die Renterin Cecilia Giménez, dass die ganze Welt über sie lacht: Sie schaffte es, ein Jesus-Fresko so zu verunstalten, dass es als «Affen-Jesus» bezeichnet wurde. (myi)

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