Im März sorgte das Coronavirus für einen weltweiten Lockdown. Grenzen wurden geschlossen. An Reisen war nicht mehr zu denken. Für die Tourismusbranche ein Schlag ins Gesicht. Seit Anfang Juni haben die meisten Länder ihre Grenzen wieder geöffnet – Feriendestinationen können also endlich wieder angesteuert werden.
Damit hat der Kampf um die Touristen begonnen. Weltweit ziehen die Reiseziele alle Register, um die Reisenden für sich zu gewinnen: Gratisflüge, Rabatte oder das Mitbringen einer Begleitperson – verzweifelt buhlt die Branche um Gäste, wie «CNN» berichtet.
Über 1000 Flüge nach Las Vegas verschenkt
So bietet die mexikanische Stadt Cancun mit der Kampagne «Come to Cancun 2×1» für je zwei bezahlte Übernachtungen zwei Gratisübernachtungen an und erstattet sogar den Preis eines Flugtickets zurück, damit der Besucher eine Begleitperson mitbringen kann.
Der US-Casinobesitzer Derek Stevens verschenkte einfach kurzerhand im Mai über 1000 Flüge nach Las Vegas, um den Inlandtourismus in den Vereinigten Staaten anzukurbeln.
Auch die Schweiz macht nicht Halt vor lukrativen Angeboten für Touristen: So bietet «Genf Tourismus» mit der sogenannten «Geneva Box» Stadterlebnisse und Hotelpakete an, bei denen man Ermässigungen von bis zu 65 Prozent erhält.
Entschädigung im Falle einer Infektion mit Corona
Doch es geht noch besser. Einige Reiseziele bieten Touristen, die sich während ihrer Ferien mit dem Coronavirus anstecken, Geld an. Unter den spendablen Ländern befindet sich zum Beispiel Usbekistan. Wer sich das Virus einfängt, kann eine Entschädigung von knapp 3000 Franken abstauben.
Zypern dagegen übernimmt bei Touristen, die sich während ihres Aufenthalts mit Covid-19 anstecken, die Kosten für Unterkunft, Essen, Getränke sowie Medikamente.
Sicherheit und Vertrauen seien momentan zentral
Doch reichen solche Anreize, um die Touristen wieder anzulocken? Einer Umfrage der «International Air Transport Association» zufolge, gaben 45 Prozent der Befragten an, dass sie innerhalb weniger Monate nach der Pandemie wieder reisen möchten. 33 Prozent gaben an, Reisen künftig zu vermeiden, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern.
Laut Joanna Lord, Marketingchefin der Reisesuchmaschine Skyscanner, seien Anreize wie niedrigere Preise ein effektives Mittel, um Kunden anzulocken. Trotzdem würden sich die Urlauber mit der Zeit mehr auf die Sicherheit als auf den Preis konzentrieren. «Längerfristig werden die Preise Buchungen widerspiegeln, die dem Kunden Flexibilität, Sicherheit und Vertrauen gewährleisten», so die Expertin. Da bezüglich Reisen immer noch Ängste da sind, seien besonders flexible Buchungsbedingungen zentral. (dzc)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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