Regenwald-Revolution
Sensationsfund in Afrika wirft neues Licht auf Evolution

Eine neue Studie zeigt: Der Mensch besiedelte den tropischen Regenwald viel früher als bisher gedacht. Funde belegen, dass unsere Vorfahren den Widrigkeiten des Dschungels dank hoher Anpassungsfähigkeit trotzten.
Publiziert: 04.03.2025 um 14:18 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2025 um 15:49 Uhr
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Ein Sensationsfund im tropischen Regenwald offenbart: Menschen haben hier bereits vor 150'000 Jahren gelebt. (Symbolbild)
Foto: IMAGO/YAY Images

Auf einen Blick

  • Frühe Menschen lebten vor 150'000 Jahren im tropischen Regenwald Westafrikas
  • Steinwerkzeuge und Pflanzenanalysen belegen frühe Anpassungsfähigkeit des Menschen im Dschungel
  • Vorherige Belege für Regenwaldbesiedlung in Afrika wurden auf 70'000 Jahre datiert
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Eine bahnbrechende archäologische Entdeckung in Westafrika könnte unser Verständnis der Menschheitsgeschichte grundlegend verändern. Wie eine neue, im Fachmagazin «Nature» veröffentlichte Studie zeigt, lebten bereits vor 150'000 Jahren Menschen im tropischen Regenwald.

Die Forscher vom deutschen Max-Planck-Institut für Geoanthropologie fanden in der Elfenbeinküste Steinwerkzeuge, die auf dieses Alter datiert wurden. Daraus lässt sich schliessen: Der Homo sapiens besiedelte den tropischen Regenwald viel früher als bisher angenommen.

Besiedlungszeitpunkt liegt mehr als doppelt so lang zurück

Lange Zeit galt der Regenwald als unbewohnbar für frühe Menschen. Studienautorin Eleanor Scerri erklärt wieso: «Man sieht nicht so gut wie in einer Savanne oder im Grasland.» Man nahm an, dass unter solchen Bedingungen die Jagd beschwerlich und mühsam gewesen sein musste. Doch Steinwerkzeuge und Pflanzenanalysen belegen nun, dass sich der frühen Menschen sehr gut anzupassen wusste.

Archäologin und Mitautorin der Studie Dr. Eslem Ben Arous erläutert: «Vor unserer Studie waren die ältesten gesicherten Belege für die Besiedlung afrikanischer Regenwälder etwa 18'000 Jahre alt, und die ältesten Belege für die Besiedlung von Regenwäldern stammen aus Südostasien und sind etwa 70'000 Jahre alt.» 

Frühe Menschen überlebten in verschiedensten Umgebungen

Die neue Studie verdeutlicht, wie unsere Vorfahren die Herausforderungen des Dschungels meisterten. Sie nutzten Pfade von Waldelefanten zur Orientierung und jagten grosse Pflanzenfresser, führt Scerri gegenüber dem deutschen SWR weiter aus. Diese Pfade führten nämlich oft auch zu Nahrungsquellen. 

Die Entdeckung unterstreicht die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit früher Menschen. Sie entwickelten sich gleichzeitig in verschiedenen Lebensräumen weiter – von der Steppe bis zum Regenwald. 

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