Studie enthüllt überraschende Gründe
Warum Männer schneller als Frauen wachsen

Eine neue Studie zeigt, dass Männer in den letzten 100 Jahren doppelt so stark an Körpergrösse und Gewicht zugelegt haben wie Frauen. Der Lebensstandard spielt dabei eine entscheidende Rolle, gemessen am Human Development Index.
Publiziert: 18:34 Uhr
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Eine aktuelle Studie zeigt: Männer wurden durchschnittlich 4 Zentimeter grösser, Frauen nur 1,7 Zentimeter.
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Auf einen Blick

  • Männer wachsen schneller als Frauen. Eine neue Studie erklärt warum
  • Frauen sind weniger empfindlich gegenüber Umweltstressoren wie Mangelernährung oder Krankheiten
  • Männer wurden durchschnittlich 4 cm grösser, Frauen nur 1,7 cm
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Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat ein überraschendes Phänomen aufgedeckt: Männer sind in den letzten 100 Jahren deutlich stärker gewachsen als Frauen. Wie «Focus» berichtet, haben Männer im Durchschnitt doppelt so viel an Körpergrösse und Gewicht zugelegt wie Frauen. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von verbesserten Lebensbedingungen bis hin zu evolutionären Faktoren.

Die Studie, die Daten aus 69 Ländern analysierte, zeigt klare Unterschiede: Männer wurden durchschnittlich 4 Zentimeter grösser, Frauen nur 1,7 Zentimeter. Beim Gewicht ist der Unterschied noch deutlicher: Männer legten etwa 6,5 Kilogramm zu, Frauen lediglich 2,7 Kilogramm. Diese Zahlen basieren auf Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderer Quellen.

Umso besser das Leben, umso grösser der Mann

Ein entscheidender Faktor für dieses unterschiedliche Wachstum ist der Lebensstandard, gemessen am Human Development Index (HDI). Dieser Index bewertet Länder anhand von Gesundheit, Bildung und Einkommen. Die Forscher erklären sich Wachstumsunterschied mit dem höheren Energiebedarf männlicher Körper für Wachstum und Erhaltung von Muskeln und grösseren Organen. In Ländern mit schlechteren Lebensbedingungen wirkt sich dies stärker auf Männer aus, da ihr Wachstum bei mangelhafter Ernährung oder häufigen Krankheiten deutlicher zurückbleibt als das der Frauen.

Interessanterweise ist der Grössenunterschied zwischen Männern und Frauen in ärmeren Ländern geringer. Erst in wohlhabenderen Nationen, wo bessere Ernährung und Gesundheitsversorgung verfügbar sind, wird der Unterschied markanter. In Grossbritannien beispielsweise wuchsen Männer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts 2,76-mal stärker als Frauen.

Frauenkörper zeigen sich resistenter

Frauen zeigen sich laut der Studie weniger empfindlich gegenüber Umweltstressoren wie Mangelernährung oder Krankheiten. Ihr Kalorienbedarf ist niedriger und ihre Körper sind besser an schwierige Bedingungen angepasst. Dies ermöglicht es ihnen, selbst unter herausfordernden Umständen ihr genetisches Wachstumspotenzial besser auszuschöpfen. Männer hingegen leiden bei ungünstigen Bedingungen schneller unter Wachstumsstörungen.

Die Forscher sehen in diesen Unterschieden eine evolutionäre Logik. Männer entwickelten grössere Körper, um sich in der Vergangenheit bei körperlichen Auseinandersetzungen oder im Kampf um Ressourcen durchzusetzen. Diese Anpassung macht sie jedoch anfälliger für schlechte Lebensbedingungen.

Es kommt doch auf die Grösse an

Das Forscherteam sieht in diesen Unterschieden eine logische Konsequenz aus der Evolution. Um sich in der Vergangenheit bei körperlichen Auseinandersetzungen oder im Kampf um Ressourcen durchzusetzen, haben Männer grössere Körper. Diese «Anpassung» macht sie jedoch anfälliger für schlechte Lebensbedingungen.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie ist die Beobachtung, dass Frauen tendenziell grössere Männer bevorzugen, da diese oft als gesünder und stärker wahrgenommen werden. Diese Präferenz könnte dazu beitragen, dass Männer über Generationen hinweg mehr an Grösse und Gewicht zulegen.

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