Auf einen Blick
- Maori-Politiker stören Parlamentssitzung mit Kriegstanz während umstrittener Abstimmung
- Gesetzesentwurf zur Neuinterpretation des Waitangi-Vertrags von 1840 sorgt für Kontroversen
- Etwa 20 Prozent der 5,3 Millionen Neuseeländer gehören zur indigenen Maori-Bevölkerung
Eine Sitzung des neuseeländischen Parlaments wurde unterbrochen, weil Mitglieder der indigenen Maori einen Kriegstanz, einen sogenannten Haka, aufführten. Die Politiker der indigenen Minderheit störten mit der Aktion eine Abstimmung über einen umstrittenen Gesetzesentwurf zur Neuinterpretation eines 184 Jahre alten Vertrags zwischen den Briten und den Maori.
Das umstrittene Gesetz wird von vielen Maori und ihren Unterstützern als eine Untergrabung der Rechte der indigenen Bevölkerung des Landes angesehen. Der Vertrag von Waitangi wurde 1840 von Grossbritannien und mehr als 500 Maori-Häuptlingen unterzeichnet. In ihm wird bestimmt, wie die beiden Parteien die Regierungsgeschäfte organisieren wollen.
Politiker beklagen Diskriminierung nicht-indigener Bürger
Die Auslegung der Klauseln in diesem Dokument ist auch heute noch richtungsweisend für die Gesetzgebung und Politik Neuseelands. Durch verschiedene Gerichtsurteile und ein 1975 gegründetes Maori-Tribunal wurden die Rechte der Maori im Laufe der Jahrzehnte schrittweise erweitert.
Etwa 20 Prozent der 5,3 Millionen Einwohner Neuseelands zählen zu den indigenen Maori. Einige Politiker beklagen inzwischen eine Diskriminierung nicht-indigener Bürger. Die Partei ACT New Zealand, Juniorpartner in der regierenden Mitte-Rechts-Koalitionsregierung, schlug einen Gesetzesentwurf vor, um die Tragweite des Waitangi-Vertrags gesetzlich einzuschränken.