Auf einen Blick
- Easyjet-Flug muss wegen randalierendem Briten zwischenlanden
- Passagiere hielten den Betrunkenen fest
- Dem 36-Jährigen drohen 5500 Franken Strafe
Ein Easyjet-Flug von London auf die griechische Insel Kos musste ausserplanmässig landen. Ein 36-jähriger Brite randalierte, verfolgte und schlug eine Flugbegleiterin mit der flachen Hand auf den Kopf, versuchte die Notausgangstür zu öffnen und wollte ins Cockpit vordringen. Und das alles in mehr als 9 Kilometern Höhe.
Auslöser des Wutausbruchs: Eine Flugbegleiterin weigerte sich mehrfach, dem Briten Alkohol auszuschenken. Als der Flieger dann noch von Turbulenzen durchgeschüttelt wurde, motzte der Brite, der Pilot sei «Mist» und er werde das Steuer übernehmen. Als die Crew dem Piloten Bescheid sagen wollte, riss der Betrunkene die Gegensprechanlage aus der Verankerung, wie «Bild» berichtet. Andere Passagiere mussten eingreifen.
Mit Handschellen abgeführt
Das Chaos an Bord zwang den Piloten dazu, eine Zwischenlandung in München einzulegen. «Raus aus dem Flugzeug, du Versager», schreit ein wütender Passagier, als der 36-Jährige mit Handschellen aus dem Flugzeug geführt wird. Laut Polizei musste körperlicher Gewalt angewendet werden, da sich der Betrunkene massiv gegen die Beamten wehrte. Ein anderer Passagier erhielt tosenden Applaus, weil er den Betrunkenen bis zur sicheren Landung festhielt.
Mehr über Verhaltensregeln an Bord
Bei dem Vorfall wurden ein Polizist und eine Flugbegleiterin leicht verletzt. Den Mann erwartet nun ein Strafverfahren wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Nach Angaben der britischen Zivilluftfahrtbehörde kann Trunkenheit an Bord eines Flugzeugs mit einer Geldstrafe von bis zu 5000 Pfund (rund 5500 Franken) und einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet werden. Der Mann sei ausgenüchtert aus der Zelle entlassen worden.
Solch Verhalten wird nicht toleriert
Die anderen Passagiere mussten das Flugzeug ebenfalls verlassen und wurden über Nacht in einem Hotel untergebracht. Am nächsten Tag flogen sie von München nach Griechenland weiter. «Auch wenn dies ausserhalb unserer Kontrolle lag, entschuldigen wir uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten», teilte Easyjet laut der «NY Post» mit.
«Obwohl solche Vorfälle selten sind, nehmen wir sie sehr ernst und tolerieren kein beleidigendes oder bedrohliches Verhalten an Bord», so die Fluggesellschaft weiter.