Um einen TV-Auftritt ihres Kollegen zu bejubeln, trafen sich mehrere Personen, zwischen 33 und 52 Jahren alt, am Samstag im Restaurant La Vita in der bayerischen Stadt Weiden.
Die Gruppe bestellt unter anderem eine Drei-Liter-Champagner-Flasche. Der Schampus wird laut Restaurant-Chef vor den Gästen geöffnet und der Korken entfernt. Anschliessend wird zusammen angestossen.
Mann robbte nach dem Trinken aufs Klo
Doch kurz darauf fühlen sich die Freunde unwohl. Sie bekommen Schaum vor dem Mund, krümmen sich vor plötzlichen Krampfanfällen.
Besonders Harald Z.* (†52) geht es schlecht. Er nahm einen besonders grossen Schluck und überlebt den Abend nicht. Z. «robbte nach dem Trinken noch auf die Toilette und scheint vor Ort gestorben zu sein. Der Kandidat aus der TV-Sendung war ebenfalls schwer betroffen und kam ins Spital, auch die Wirtin», sagt der Bruder des Verstorbenen zur «Bild».
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Als Polizei und Rettungsdienst eintrafen, lagen die Menschen teilweise auf dem Boden. Acht Gäste wurden ins Spital gebracht. Harald Z. verstarb noch im Laufe der Nacht.
Stecken Drogen-Dealer dahinter?
Die Ermittler haben wegen der Vergiftungserscheinungen den Champagner im Verdacht. Alle Betroffenen hatten davon getrunken. Zunächst war unklar, womit die Flasche verunreinigt war. Doch am Montagnachmittag teilt die deutsche Polizei mit. In einer Flasche Champagner hat sich die Droge Ecstasy befunden – und zwar «in erheblicher Konzentration», wie der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer sagte.
Er verwies auf Ergebnisse einer ersten toxikologischen Untersuchung des Flascheninhaltes. Unklar sei noch, wie die Droge in die Flasche geraten ist. Einen gezielten Anschlag schliessen die Ermittler aus. Laut Schäfer besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung. Offenbar enthielt die Flasche die 1000-fache Dosis der Droge, wie die «Bild» berichtet.
Möglicherweise steckt eine Drogenschmuggel-Panne hinter der Tragödie. Dealer könnten das Ecstasy im Champagner versteckt haben, um es so unbemerkt zu lagern. Vermutlich wollten die Schmuggler die Droge aus dem Champagner herausfiltern.
Die Flasche hätte demnach gar nicht regulär verkauft werden dürfen. Eine Sonderkommission der Kriminalpolizei hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Sie soll klären, wie es zu dem Schampus-Drama kommen konnte. (jmh)
* Name bekannt