In der russischen Stadt Jeisk ging am Montag ein Wohnhaus in Flammen auf. Ein russischer Kampfjet vom Typ Suchoi-34 krachte in den Hof des Hochhauses und löste einen grossen Brand aus. Das schrieb die russische Nachrichtenagentur Tass.
Laut dem russischen Ministerium habe es sich um eine Flugübung gehandelt. Der Kampfjet startete von einem Flugplatz im südlichen Militär-Bezirk, dann fing einer der Motoren Feuer. Die beiden Piloten konnten sich mit Fallschirmen retten. Das nun unbemannte Flugzeug knallte in den Innenhof eines Wohnhauses, ein Brand brach aus. Aufnahmen zeigen einen riesigen Feuerball, nachdem der Jet in den Hof gekracht war. Neun Stockwerke standen in Brand.
Bei dem Feuer kamen laut Tass 13 Personen ums Leben, darunter drei Kinder. Mindestens 19 Verletzte wurden ins Spital gebracht. Der Brand soll nach Angaben des Ministeriums durch den ausgetretenen Treibstoff ausgelöst worden sein. Der russische Präsident Wladimir Putin (70) ordnete laut einer von Tass zitierten Kreml-Mitteilung an, den Betroffenen des Absturzes alle notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.
War der Kampfjet auf dem Weg in die Ukraine?
An einen technischen Defekt will der ehemalige stellvertretende Innenminister der Ukraine, Anton Heraschenko (43), nicht glauben. Er hat eine andere Theorie für den Absturz. Jejsk liegt im Norden der russischen Region Krasnodar am Asowschen Meer. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht liegt die ukrainische Stadt Mariupol, die in den ersten Monaten der russischen Offensive durch Bombenangriffe und eine lange Belagerung zerstört wurde.
Heraschenko ist davon überzeugt, dass die Suchoi SU-34 mit Munition ausgerüstet war und in die Ukraine fliegen sollte, um die Zivilbevölkerung anzugreifen. Denn: Putins Truppen attackieren seit einer Woche Städte und die Infrastruktur in der Ukraine.
Hinzukommt: Augenzeugen berichten, dass es zu Explosionen gekommen sei. Auf Videos, die auf den sozialen Medien kursieren, hört man es im Hintergrund knallen. «Es gab keine Explosionen», beteuert Alexander Kurenkow (50), Minister für Zivilschutz. «Wäre das Flugzeug mit Munition ausgerüstet, stünde jetzt nur noch die Hälfte der Gebäude hier.»
Weitere Twitter-User sind überzeugt, dass die Russen versehentlich ihre eigene Maschine abgeschossen haben könnten, weil sie dachten, das Flugzeug käme aus feindlicher Richtung. Beweise dafür gibt es allerdings keine. (jwg)