Einmal mehr sorgt Klimaikone Greta Thunberg (20) mit ihren Klima-Forderungen für Schlagzeilen. In ihrem neuen, fast 500 Seiten langen Buch präsentiert sie Lösungen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken – und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Das berichtet «Focus».
Dabei prangert die Aktivistin hauptsächlich den Kapitalismus an. Für sie ist klar: Nur mit einer Abschaffung dieser Gesellschaftsordnung könne dem Klimawandel entgegengewirkt werden. Stattdessen müsse ein Staat her, der den Menschen ihr Leben bis ins Detail vorschreibt.
Medien sollten ausschliesslich über Klimawandel berichten
«Das kapitalistische Konsumverhalten und die Marktwirtschaft als dominante Verwalter der einzigen bekannten Zivilisation im Universum zu belassen, wird sich im Nachhinein wahrscheinlich als schreckliche Idee erweisen», so die wohl berühmteste Klimaaktivistin in ihrem Buch.
Thunberg sieht eine grosse kapitalistische Verschwörung gegen das Klima. Zu verschulden hätten das mehrheitlich Politiker, die immer noch die multinationalen Ölkonzerne unterstützen. Auch die Medien werden in ihrem Buch angeprangert. Zufrieden wäre sie erst, wenn nur noch ausschliesslich über die Klimakrise berichtet würde: «Eigentlich sollte das jede Stunde unserer täglichen Nachrichten, jede politische Diskussion, jedes Business-Meeting und jede Minute unseres Alltagslebens beherrschen. Aber das geschieht nicht.»
Obwohl Thunbergs Sammelband, in dem neben ihr auch zahlreiche andere Autoren zu Wort kommen, von harscher Kapitalismus-Kritik durchzogen ist, versagen Thunberg zufolge auch die anderen Systeme, was Nachhaltigkeit anbelangt.
Staat soll bestimmen, wie viele Autos wir besitzen
Die Forderungen der Klimaikone sind klar: Es bräuchte Gesetze oder Vorschriften, die «jemanden zwingen, die notwendigen Schritte zur Rettung unserer zukünftigen Lebensbedingungen auf der Erde zu unternehmen».
Die «weissen, privilegierten heterosexuellen Cis-Männern mittleren Alters», welche die Welt aktuell regieren würden, seien dafür «nicht geeignet». Mitautorin Sonja Guajajara (49) findet deshalb, dass indigene Frauen die Zukunft der Menschheit sichern sollten. «In vielen indigenen Gemeinschaften ist es Sache der indigenen Frauen, unsere Ökosysteme zu verwalten und zu schützen, wie auch unser Wissen durch Gedächtnis und Brauch zu bewahren», so die indigene brasilianische Umweltaktivistin.
Sämtliche Massnahmen, die im Kampf gegen den Klimawandel mit dem Kapitalismus vereinbar wären, werden im Buch abgelehnt. So werden Technologien, um CO₂ aus der Luft zu holen als «Schwindel» bezeichnet, Solar-Geoengineering wegen des «erbitterten Widerstand indigener Völker» verworfen und Elektrofahrzeuge als Lösung ebenfalls abgelehnt, da sie «für die Mächtigen und die Reichen eine Möglichkeit darstellen».
In die gleiche Kerbe wie die schwedische Klimaikone schlägt auch Mitautor Kevin Anderson (60). Der britische Klimaforscher schlägt planwirtschaftliche Rationierungen als Lösung vor. Demnach solle der Staat über Grösse und Anzahl Häuser und Autos sowie darüber, wie oft wir fliegen oder mit dem Auto unterwegs sind, bestimmen.
Worauf die Pläne von Thunberg und Co. herauslaufen würden, ist klar: Über sämtliche Lebensbereiche und Aktivitäten jedes Einzelnen würde staatlich bestimmt werden. (dzc)