Radar mit Pappe ausgetrickst
Ukraine zerstört Russen-Jets mit Karton-Drohnen

Von Australien gelieferte «Papierflugzeuge» haben nach Angaben aus Kiew bei einem Angriff auf einen russischen Flugplatz Militärmaschinen getroffen.
Publiziert: 31.08.2023 um 14:25 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2023 um 16:38 Uhr
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Die Drohne wird mit einem Katapult oder von Hand gestartet.
Foto: Sypaq

Nach Angaben des Herstellers ist sie einfacher zusammenzusetzen als ein Ikea-Bausatz. Die Karton-Drohne, die von Australien an die Ukraine geliefert wird, soll nach Angaben des ukrainischen Sicherheitsdiensts SBU beim Angriff auf einen russischen Militärflugplatz in Kursk zum Einsatz gekommen sein. Bei der Operation am vergangenen Wochenende wurden Berichten zufolge mehrere russische Kampfjets zerstört.

Nach SBU-Angaben wurden eine Mig-29 und vier Su-30-Kampfjets getroffen. Zwei Pantsir-Raketenwerfer und das Radar eines S-300-Luftabwehrsystems sollen bei dem Angriff ebenfalls beschädigt worden sein. Ein nicht namentlich genannter SBU-Offizier sagt, 16 Drohnen seien auf das Ziel abgeschossen worden. Drei von ihnen wurden angeblich von der russischen Luftabwehr abgefangen.

Von Hand oder Katapult gestartet

Die Drohnen kosten pro Stück nur 3500 Dollar. Die australische Regierung hat der Ukraine versprochen, pro Monat 100 Exemplare zu liefern. Das Corvo Precision Payload Delivery System (PPDS) wird von der Firma Sypaq in Melbourne hergestellt. Die Drohne hat eine Spannweite von rund 1,80 Meter und wird entweder von Hand oder mithilfe eines Katapults gestartet. Sie hat eine Reichweite von bis zu 120 Kilometern. Das Ziel muss im Voraus einprogrammiert werden.

Möglicherweise waren die Karton-Drohnen auch an dem Angriff vom Dienstagabend auf sechs Militärstandorte in Russland beteiligt, darunter der Militärflugplatz in Pskow nahe der estnischen Grenze.

Mit Pappe das Radar ausgetrickst

Wie der britische «Telegraph» berichtet, könnte die spezielle Beschaffenheit der Fluggeräte dabei helfen, sich vor der russischen Flugabwehr zu verstecken: Die Drohnen sind sehr klein, zudem könnte die Oberfläche aus Pappe möglicherweise den Radar austricksen, weil das Material andere Radiowellen in Richtung Boden zurückschickt als Metall. So könnte für die russische Flugabwehr der Eindruck entstehen, beim Flugobjekt handle es sich um einen Vogelschwarm. (noo)

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