Der damalige US-Präsident Donald Trump (75) soll laut Recherchen von zwei «Washington Post»-Journalisten zu Beginn der Corona-Pandemie einen drastischen Plan geschmiedet haben. Es soll erwogen haben, infizierte Amerikaner nach der Rückkehr aus den Feriren zur Quarantäne auf die Knast-Insel Guantánamo zu schicken.
In Guantánamo Bay auf Kuba betreiben die USA einen Militärstützpunkt mit einem berüchtigten Gefangenenlager. «Haben wir keine Insel, die wir besitzen?», soll Trump im Februar 2020 im Weissen Haus gefragt haben, bevor sich das Virus dramatisch in den USA ausbreitete.
Ferienrückkehrer auf Insel mit Terrorverdächtigen
Und dann: «Was ist mit Guantánamo?» Trump-Berater seien fassungslos gewesen, schrieb die «Washington Post». Letztlich sei die Idee verworfen worden, weil sich die Berater um die öffentliche Reaktion gesorgt hätten. Denn Ferienrückkehrer wären dann auf demselben US-Stützpunkt untergebracht worden wie Terrorverdächtige.
Über Trumps Pläne berichtete die «Washington Post» am Montag vorab unter Berufung auf das noch unveröffentlichte Buch «Alptraum-Szenario: Die Reaktion der Trump-Regierung auf die Pandemie, die die Geschichte verändert hat». Die Autoren Yasmeen Abutaleb und Damian Paletta sind Mitarbeiter der «Washington Post».
Laut der Zeitung zeichnet das Buch das Chaos in der Trump-Regierung infolge der Pandemie nach. Eines der grössten Probleme dabei sei nach Überzeugung der Autoren gewesen, dass es keine klaren Zuständigkeiten für die Reaktion auf die Pandemie gegeben habe. (SDA/euc)