«Organisatoren des Aufstands waren unfähig»
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Putin hält Rede:«Organisatoren des Aufstands waren unfähig»

Das Ende der Privatarmee?
Putin gibt Wagner-Söldnern drei Optionen

Nach den massiven Unruhen, die in Russland nach dem angeblichen Putsch-Versuch von Wagner-Boss Prigoschin ausbrachen, wendet sich der russische Präsident Wladimir Putin am Montagabend an seine Nation. Er dankt den Wagner-Söldnern – und setzt sie unter Druck.
Publiziert: 26.06.2023 um 21:26 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2023 um 07:50 Uhr
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Am Montagabend hat der russische Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache zum Volk gesprochen.
Foto: DUKAS

Mit seinem Marsch auf Moskau und seinem angeblichen Putsch-Versuch hat Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (62) am vergangenen Wochenende für ein massives Chaos und Ungewissheit in der russischen Bevölkerung gesorgt.

In einer Ansprache im staatlichen Fernsehen wendet sich der russische Präsident Wladimir Putin (70) am Montagabend an sein Volk. Zu Beginn der Ansprache bedankte sich Putin bei den Russen für ihre Zurückhaltung, ihre Einigkeit und ihren Patriotismus. «Ich danke allen Soldaten, Mitarbeitern der Geheimdienste, die sich den Aufständischen in den Weg gestellt haben», sagte Putin.

«Weiteres Blutvergiessen wurde vermieden»

Zu Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (62) und seinen Truppen äusserte sich Putin fast versöhnlich. Es handle sich bei der «überwältigenden Mehrheit» der Firma Wagner um Patrioten Russlands. Den Rückzieher der Wagner-Truppe heisst der Kremlchef gut: «Durch ihre Umkehr haben sie weiteres Blutvergiessen vermieden», so Putin weiter.

Putin wendet sich schliesslich direkt an die Wagner-Söldner und gibt ihnen drei Optionen. Sie dürfen:

  • Einen Vertrag mit der russischen Armee abschliessen
  • Nach Hause zu ihren Liebsten zurückkehren
  • Nach Belarus gehen

Putin gibt sein Versprechen an die Wagner-Söldner, dass sie straffrei davonkommen. «Mein Versprechen wird erfüllt. Ich wiederhole: Ihr habt die Wahl. Aber ich bin sicher: Es wird die Wahl von Kriegern Russlands sein, die sich ihres tragischen Fehlers bewusst geworden sind.»

Putin spricht von Inszenierung

Das russische Staatsoberhaupt versicherte seinem Volk, dass alle notwendigen Entscheidungen zur Neutralisierung der Bedrohung von Anfang an getroffen worden seien. «Die Meuterei wäre ohnehin niedergeschlagen worden.» Der Grund: Die Organisatoren hätten erkannt, dass ihr Handeln kriminell war.

Diejenigen, welche die «Meuterei» inszeniert hätten, wollten, dass Russland verliere «und unsere Gesellschaft in Blut ertrinkt, aber sie haben sich verkalkuliert». «Sie wollten, dass Russland verliert und unsere Gesellschaft gespalten wird. Sie rieben sich die Hände, und träumten davon, sich für die Misserfolge in der sogenannten Gegenoffensive zu rächen.» Ein solcher Brudermord sei von den «Neo-Nazis» in Kiew und ihren westlichen Gönnern gewollt gewesen, um Militär und Zivilisten zu töten.

«Es wäre ein sehr gefährliches Szenario»
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Inszenierter Putsch-Versuch?«Es wäre ein sehr gefährliches Szenario»

«Jeder Versuch, in Russland Chaos zu stiften, ist zum Scheitern verurteilt»

Jeder Versuch, in Russland Chaos zu stiften, sei zum Scheitern verurteilt, betonte der Präsident. «Die Organisatoren des Aufstands, die das Land verraten haben, haben auch diejenigen verraten, die auf ihrer Seite waren», sagte Putin.

Zum Schluss seiner Ansprache dankte Putin auch dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko (68) für die Vermittlung in dem Konflikt mit Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Prigoschin soll inzwischen in Belarus Zuflucht gefunden haben.

Wie einem Telegram-Kanal zu entnehmen ist, will auch Lukaschenko am Dienstag eine Rede halten.

Viele politische Beobachter hatten vor der Rede mit einer Entlassung des Verteidigungsministers Sergei Schoigu (68) gerechnet, der seit Monaten wegen der Misserfolge beim Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Kritik stand und auch dem Aufstand Prigoschins nichts entgegenzusetzen hatte. Doch Putin hielt trotz der Kritik – zumindest vorläufig – an Schoigu fest, auch weil dieser als persönlicher Vertrauter des Kremlchefs gilt.

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