Man solle nicht von sich auf andere schliessen, sagte Putin mit Blick auf ein Interview, in dem Biden die Frage, ob er Putin für einen «Mörder» halte, bejaht hatte. «Wir sehen in einem anderen Menschen immer unsere eigenen Eigenschaften und denken, dass er so sei wie wir selbst.»
In seiner vom Fernsehen übertragenen Erklärung sagte der russische Staatschef, er wolle die Beziehungen zu den USA trotz der Krise nicht abbrechen. «Wir werden unsere Interessen verteidigen und mit ihnen zu Bedingungen zusammenarbeiten, die für uns vorteilhaft sind», sagte er.
In einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem Sender ABC News war Biden gefragt worden, ob er Putin für einen «Mörder» halte. Der US-Präsident sagte daraufhin: «Das tue ich.» Mit Blick auf mutmassliche Versuche Russlands, Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr zu nehmen, sagte Biden, Putin werde dafür «einen Preis bezahlen».
Die russische Reaktion fiel wütend aus. Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren beorderte Russland seinen Botschafter in den USA zurück nach Moskau. Die russische Botschaft in Moskau warnte vor einem «Kollaps» der Beziehungen zu Washington.
(AFP)