Putin droht bei Rede zur Lage der Nation
Nato-Truppen in der Ukraine «könnten Einsatz von Atomwaffen auslösen»

Am Donnerstag hielt Kremlchef Wladimir Putin seine alljährliche Rede zur Nation. Dabei ging er unter anderem auf die Präsidentschaftswahl und den Krieg in der Ukraine ein.
Publiziert: 29.02.2024 um 10:36 Uhr
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Aktualisiert: 29.02.2024 um 12:17 Uhr
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Wladimir Putin hält seine Rede zur Nation.
Foto: AFP
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Marian NadlerRedaktor News

Russlands Präsident Wladimir Putin (71) hat am Donnerstag seine alljährliche Rede zur Lage der Nation gehalten. Die Rede hatte Putin selbst verfasst, wie Kreml-Sprecher Dimitri Peskow (56) im Vorfeld sagte. Putin sprach insbesondere über die russische Invasion in der Ukraine – und drohte dem Westen.

«Gemeinsam schaffen wir alles», betonte Putin zu Beginn seiner Rede. Er verwendete Begriffe wie «Neurussland» und «Spezialoperation». Menschen aus allen Landesteilen würden Geld an die Front schicken, behauptete er. Die russischen Soldaten in der Ukraine nannte er «Helden», vor denen sich das ganze Land verbeuge. Die Verteidigung des Landes sei «eine Säule der Souveränität» Russlands. «Wir werden es niemandem erlauben, sich in unsere internen Angelegenheiten einzumischen», betonte Putin und ignorierte dabei, dass die Ukraine eine eigene Nation ist. Russland besitze eine «alles besiegende Kraft» und befreie immer wieder neue Territorien.

Vorwürfe gegen die USA

Im Rahmen der Rede wurde eine Schweigeminute für die gefallenen russischen Soldaten abgehalten. Anschliessend betonte Putin, dass Russland zum Dialog mit den USA bereit sei. Gleichzeitig versuchten die Vereinigten Staaten Russland eine strategische Niederlage auf dem Schlachtfeld beizubringen. Dies sei «scheinheilig». Dass Russland angeblich eine Atomwaffe für den Weltraum entwickle, sei «mehr als ein Fake».

Putin nahm auch Bezug auf eine Aussage von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46), der eine Entsendung von Nato-Truppen in die Ukraine nicht ausgeschlossen hatte. Man spreche inzwischen darüber, Nato-Truppen in die Ukraine zu schicken, begann Putin einen Abschnitt seiner Rede, in dem er dem Westen direkt drohte. «Wir verfügen auch über Waffen, mit denen wir Ziele auf ihrem Territorium angreifen können», betonte der Präsident. «Wir wissen, wie es Armeen ergangen ist, die Russland angegriffen haben», sagte Putin und erntete Applaus. Ein solcher Schritt könnte den «Einsatz von Atomwaffen auslösen». «Alles, was der Westen sich einfallen lässt, womit sie die Welt erschrecken, schafft die reale Gefahr eines Konflikts mit dem Einsatz von Atomwaffen, was die Zerstörung der Zivilisation bedeutet», fügte er hinzu. Der Westen habe vergessen, was ein Krieg bedeute. 

Anschliessend warf er dem Westen Russophobie vor. Der Kreml-Chef bescheinigte den G7-Staaten zudem eine schlechte wirtschaftliche Entwicklung und lobte gleichzeitig die Brics-Staaten, zu denen Russland gehört. Es ist Putins 19. Rede zur Lage der Nation. Zuletzt hatte der Präsident im Februar 2023 die Rede gehalten und dabei die Aussetzung des Atom-Abrüstungsvertrags New Start erklärt. Im ersten Kriegsjahr hatte er die Rede zur Lage der Nation ausfallen lassen.

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