Pottwal angespült
Totes Tier droht vor Sylt zu explodieren

Bei dem tonnenschweren Kadaver vor Sylt handelt es sich um einen Pottwal. Woran das Tier gestorben ist, ist noch unklar. Nun droht das tote Tier aber aufgrund der Gase zu explodieren.
Publiziert: 16.02.2025 um 19:14 Uhr
1/4
Vor der deutschen Insel Sylt wurde ein toter Pottwal entdeckt.
Foto: Schutzstation Wattenmeer

Auf einen Blick

  • Toter Wal vor Sylt gesichtet, Kadaver vor Hafen geschleppt
  • Explosionsgefahr durch Verwesungsgase, Annäherung nicht empfohlen
  • Pottwale können bis 50 Tonnen wiegen und 3000 Meter tief tauchen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Angela_Rosser_Journalistin NewsDesk_Ringier AG_2-Bearbeitet.jpg
Angela RosserJournalistin News

An der Nordseeküste vor der deutschen Insel Sylt treibt ein toter Wal im Wasser. Gesichtet wurde das Tier bereits am Freitagabend, wie die Schutzstation Wattenmeer auf Facebook schreibt.

Wie es weiter heisst, ist das männliche Tier mit der beeindruckenden Länge von 12 bis 14 Meter schon länger tot. Da ausgewachsene Pottwal-Männchen bis zu 20 Meter lang werden können, handelt es sich hierbei wohl um einen Jungbullen, mutmassen die Mitarbeitenden der Schutzstation Wattenmeer.

Fischer schleppen Kadaver vor Hafen

«Am Samstag früh trieb der Kadaver südlich der Hörnum-Odde und später östlich des Ortes. Muschelfischer schleppten ihn schliesslich vor den Hafen und sicherten ihn dort», heisst es in dem Schreiben der Schutzstation.

Der Kadaver soll voraussichtlich am Montag weiter untersucht und abtransportiert werden, erklärte Rainer Schulz von der Schutzstation gegenüber «Bild». Davon, sich das tote Meerestier aus der Nähe anzuschauen, rät er ab. «Dem stinkenden Kadaver sollte man sich nicht nähern», so der Umweltschützer. Es herrsche nämlich Explosionsgefahr. «Wegen der Verwesungsgase liegt er entsprechend hoch im Wasser und ist am Rücken offenbar schon einmal aufgeplatzt. Unter dem Druck der Gase könnte er auch an anderen Stellen explosionsartig platzen», warnt Schulz.

Dreissig tote Pottwale im Jahr 2016

Ausgewachsene Pottwale können bis zu 50 Tonnen wiegen und bis auf eine Tiefe von 3000 Meter abtauchen. «Verirren sich Pottwale in die flache Nordsee, stranden sie hier oft», heisst es in der Mitteilung. Die letzten zwei, drei Jahre sei das aber nicht mehr vorgekommen, so Schulz. Eine Häufung gab es 2016, als dreissig Pottwale in der Nordsee verendeten.

Mit ihrem auf Tiefwasser ausgelegten Echolot haben die Tiere im Wattenmeer grosse Probleme, erklärt Schulz. Aufgrund der Schiffe und fremder Geräusche fänden sie den Ausgang dann nicht mehr, fügt der Experte an. Es handle sich dann auch ausschliesslich um männliche Exemplare, die sich hierher verirren, da Weibchen kühle Gewässer meiden.

Was genau zum Tod des Wals geführt hat, ist noch unklar. «Teilweise sterben die Wale auch an Plastik im Magen oder weil sie sich in Seile oder Netzreste verwickeln», schreibt die Schutzstation.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?