Ein grauer Lamborghini donnert über die Autobahn in Richtung der albanischen Stadt Vlora, dicht gefolgt von einem schwarzen BMW. Die Luxusboliden liefern sich ein Rennen, beschleunigen auf 225 Kilometer pro Stunde. Erlaubt wären 100. Prompt schnappt eine Radarfalle der albanischen Polizei zu.
An der Ausfahrt zur Stadt stoppen Polizisten die Autos mit Schwyzer Nummernschildern. Am Steuer des Lamborghinis sass gemäss Polizei ein Kosovare (40), der in der Schweiz lebt. Die Kennnummer ist auf einen Luxusauto-Vermieter in Schübelbach SZ eingelöst. Der Inhaber der Vermietung will gegenüber Blick keine Stellung nehmen. Er sei in den Ferien und wisse nichts von einem derartigen Vorfall.
Saftige Busse für die Raser
Im BMW fuhr ein 37-jähriger Mann aus dem Kosovo. Sein Bolide gehört einer Reinigungsfirma im Kanton Schwyz. Deren Chef sagt gegenüber Blick: «Der Wagen wurde von einem unserer Mitarbeiter gelenkt. Er muss mit der Kündigung rechnen.»
Auf der Polizeiwache müssen sich die beiden Raser einer Alkoholkontrolle unterziehen – und kassieren eine saftige Busse: 1500 Franken muss der BMW-Fahrer blechen, etwa 1000 jener des Lambos. Die albanische Polizei schreibt in einer Mitteilung an alle Raser gerichtet: «Mit einer solchen Geschwindigkeit zu fahren ist tödlich. Sie gefährden ernsthaft Ihr Leben und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer.» (hah)