Die Corona-Zahlen in den USA sind erdrückend: Bisher wurden fast 30 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, täglich kommen momentan weit über 50'000 Neu-Infizierte dazu. Rund 538'000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus – so viele wie nirgendwo anders auf der Welt.
Dennoch wird weiterhin Spring Break gefeiert, als gäbe es keine Pandemie. Ein beliebtes Ziel der feierwütigen Studenten, die ihre Frühlingspause geniessen wollen, ist die Stadt Miami Beach in Florida. Weil die Polizei die Situation nicht mehr unter Kontrolle hat, wurde nun Verstärkung aus der Nachbarstadt Miami angefordert. «Es hat sich manchmal so angefühlt, als würde die Stadt belagert werden», sagte Bürgermeister Dan Gelber gegenüber dem lokalen Fernsehsender WTVJ.
«Stadt wird belagert»
Laut Gelber hätten Zehntausende von Besuchern den Miami Beach Entertainment District, die Ausgehmeile der Stadt, regelrecht überrannt. Die Folge: Partys, Gewalt und sogar eine Schiesserei mit einem Todesopfer. Allein am Wochenende wurden 150 Feierwütige verhaftet.
In all dem Chaos wurden jegliche Schutzmassnahmen völlig ignoriert. Gefeiert wird ohne Masken – kein Zufall, denn im Sunshine State gibt es keine Maskenpflicht. Bürgermeister Gelber befürchtet, dass das Chaos zu einem Anstieg der Infektionen führen könnte. Die Polizei von Miami Beach greift nun hart durch. Die Verstärkung aus der Nachbarstadt soll dabei helfen, die Situation wieder in den Griff zu bekommen.
Am meisten Flugreisen seit Beginn der Pandemie
Bürgermeister Gelber warnte bereits vor mehr als einer Woche vor einem Ansturm der Feierwütigen. Der Grund: Billige Hin- und Rückflugtickets nach Florida und ermässigte Preise auf Hotelzimmer.
Tatsächlich gab es am Wochenende in den USA die meisten Flugreisenden seit Beginn der Pandemie. Darunter viele Studenten, die zum Feiern an die Sandstrände in den Süden reisten. (bra)