Wie das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) am Sonntag in Wien berichtete, schätzt es, dass nur etwa die Hälfte dieses Anstiegs auf das Wachstum der Weltbevölkerung zurückzuführen ist.
Im seinem Jahresbericht warnte das UNODC vor dem Vormarsch von chemischen Drogen wie Methamphetamin, Fentanyl und auch den vielen neu entwickelten Substanzen am Markt. «Die Herstellung von synthetischen Drogen ist billig, einfach und schnell», hiess es. Dieser hochflexible Sektor des Rauschgiftgeschäfts sei für Behörden schwerer aufzuspüren, weil er nicht an bestimmte Anbaugebiete oder Wachstumszyklen gebunden sei wie etwa bei Kokain oder Heroin.
In Afghanistan sieht das UNODC Anzeichen für einen Rückgang der Opium-Gewinnung unter der Herrschaft der Taliban. Die Uno-Drogenexperten wiesen jedoch darauf hin, dass Afghanistan nicht nur der weltweit wichtigste Exporteur des Heroin-Rohstoffs Opium ist, sondern sich auch zu einem wichtigen Produzenten von Methamphetamin entwickelt hat. Der zurückgehende Anbau von Opium könnte eine Verlagerung in Richtung synthetischer Drogen vorantreiben, warnte das UNODC.
In der Ukraine ist das Uno-Büro besorgt, dass Herstellung und Schmuggel von synthetischen Substanzen im Zuge des russischen Angriffskriegs ansteigen könnten. Die UNODC hat zuletzt vermehrt solche Drogen in und um die Ukraine beobachtet.
(SDA)