«Will wissen, was hier los ist, mein Kind kippt gleich um»
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Gluthitze in stehendem Flieger:«Will wissen, was hier los ist, mein Kind kippt gleich um»

Passagiere stecken eine Stunde bei über 50 Grad im Flieger fest
Das sagt die Airline zur Hitze-Hölle

Das Ende ihres Türkei-Urlaubs haben sich die Passagiere des Flugs 4M413 von Antalya nach Münster (D) wohl anders vorgestellt. Panik brach noch vor Abflug aus. Nun reagiert die Fluggesellschaft.
Publiziert: 14.06.2024 um 11:46 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2024 um 14:22 Uhr
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Passagiere sassen eine Stunde lang in einem brütend heissen Flieger fest.
Foto: Screenshot TikTok
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Sandra MeierJournalistin News

Für die 189 Passagiere muss es sich angefühlt haben wie im Vorhof zur Hölle: In der Boeing 737-800 von Antalya (T) nach Münster (D), in der sie vergangene Woche feststeckten, herrschten über 50 Grad! Die Klimaanlage war ausgefallen, das Flugzeug verharrte fast eine Stunde auf dem Rollfeld.

Auch Kinder und Babys befanden sich an Bord. «Die Kinder wurden immer lauter, es lief bei jedem das Wasser. Die Situation war sehr brenzlig», berichtet ein Passagier gegenüber «Bild». «Ein Vater und eine Frau hatten Todesangst um ihre Kinder. Die Panik übertrug sich auf alle.»

Von der Crew habe es nur wenig Hilfe gegeben. Stattdessen habe die Mannschaft die Flugvorbereitungen fortgesetzt. Ein türkisch sprechender Arzt habe sich schliesslich mit einem dramatischen Appell an die Crew gewandt, berichtet der Passagier gegenüber der Zeitung weiter: «Er sagte, wenn wir jetzt starten, werden die Kinder es nicht überleben.»

Technisches Problem soll für Hitzestau gesorgt haben

Nach Tagen des Schweigens hat sich nun auch die Fluggesellschaft Mavi Gök zum Vorfall geäussert. Als Grund nennt sie ein «technisches Problem und andere betriebliche Gründe, die ausserhalb unserer Kontrolle lagen». Die Umstände würden derzeit untersucht. Noch auf dem Rollfeld habe sich das Innere der Maschine stark aufgeheizt, infolgedessen ein «Risiko für die Sicherheit des Fluges, der Kabine und der Passagiere» bestanden habe, heisst es in einem Statement.

Der Pilot habe entschieden, die Maschine nicht zu starten. Es sei zu «Wartezeiten» und «unangenehmen Situationen» gekommen, so die Airline. Wie «Focus» berichtet, brachen gar mehrere Personen zusammen und lagen teils auf den Gängen.

Immerhin: Die Passagiere konnten an diesem Tag doch noch nach Hause fliegen – mit fast vier Stunden Verspätung und einem anderen Flieger.

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