«Partygate»-Skandal
Johnson muss Strafe zahlen – aber nicht nur er

In der «Partygate»-Affäre um Lockdown-Feiern in der Downing Street hat die Londoner Polizei bereits mehr als 50 Strafzahlungen angeordnet. Darunter auch Premierminister Boris Johnson.
Publiziert: 12.04.2022 um 13:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2022 um 20:12 Uhr
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Im «Partygate»-Skandal hat die Londoner Polizei bereits über 50 Strafzahlungen angeordnet.
Foto: keystone-sda.ch

Im Zusammenhang mit den Lockdown-Partys in der Downing Street hat die Londoner Polizei bereits über 50 Strafzahlungen angeordnet. Darunter auch Premierminister Boris Johnson. Das bestätigte eine Regierungssprecherin am Dienstag der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge.

Man bemühe sich, die immer noch laufenden Ermittlungen schnellstmöglich voranzutreiben, hiess es am Dienstag in einem Statement der Metropolitan Police. Weitere Bescheide könnten folgen. Ende März waren bereits 20 Strafbescheide verhängt worden, seitdem kamen rund 30 weitere hinzu. In den meisten Fällen soll es sich um Geldstrafen von 50 Pfund (umgerechnet 61 Franken) handeln.

Seit Ukraine-Krieg sitzt Johnson fest im Sattel

Die «Partygate»-Affäre hatte Premierminister Johnson schwer unter Druck gesetzt. Er musste sich auch gegen Rücktrittsforderungen aus den eigenen Reihen seiner Konservativen Partei zur Wehr setzen, da er Partys in seinem Amtssitz geduldet und bei einigen auch dabei gewesen sein soll. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine sitzt Johnson wieder fester im Sattel.

Trotz des Strafbescheids will Johnson nicht zurücktreten. «Ich will weitermachen und das Mandat erfüllen, das ich besitze», sagte er. «Ich will die Probleme des Landes angehen.» Er habe die Strafe bezahlt und entschuldige sich für Fehlverhalten. Fragen, ob er Gesetze gebrochen habe, wich der Premier aus.

Die Metropolitan Police untersucht zwölf Veranstaltungen aus den Jahren 2020 und 2021. Damals galten im Zuge der Pandemie strenge Kontaktbeschränkungen. Mehr als 100 Beschäftigten und Mitarbeitenden der Regierung – darunter auch Johnson und seiner Ehefrau – waren von der Polizei Fragebögen zugeschickt worden. (SDA)

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