Papst Franziskus (87) macht momentan Schlagzeilen, weil er sich angeblich homophob geäussert haben soll. So soll er bei einem Treffen mit Bischöfen vergangene Woche gesagt haben, dass die Priesterseminare der katholischen Kirche voller «frociaggine» seien.
Bei dem Begriff handelt es sich um ein abwertendes und vulgäres Wort, was mit «Schwuchtel» übersetzt werden könnte. Ob sich Franziskus, der ursprünglich aus Argentinien kommt, der Bedeutung des Wortes bewusst war, sorgt in verschiedensten italienischen Medien nun für Debatten.
Bereits einmal schon ähnlicher Vorfall passiert
Nach den Medienberichten hat sich Papst Franziskus schliesslich für seine Wortwahl entschuldigt. Der Heilige Stuhl bestätigte in einer Mitteilung am Dienstag zwar nicht direkt, dass der Papst bei einer nicht öffentlichen Versammlung mit den italienischen Bischöfen vergangene Woche zu einem äusserst herablassenden Wort griff, über das italienische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Teilnehmer berichtet hatten. Sprecher Matteo Bruni teilte aber mit, der Papst habe nie die Absicht gehabt, zu beleidigen oder sich homophob auszudrücken. Er entschuldige sich bei denjenigen, die sich durch die Verwendung des Begriffs, wie es «von anderen» berichtet wurde, beleidigt gefühlt hätten.
Schon 2018 soll es zu einer ähnlichen Situation gekommen sein.
«Wer bin ich, darüber zu urteilen?»
Papst Franziskus agiert bereits seit 2013 als Pontifex – und hat sich in seiner Amtszeit bisher stets offen gegenüber der LGBT-Community gezeigt. So sagte er: «Wenn eine Person homosexuell ist und Gott sucht und guten Willens ist, wer bin ich, darüber zu urteilen?»
Auch traf er einige Entscheidungen zugunsten der LGBT-Community, die seinen konservativeren Mitgläubigen nicht passten. So erlaubte er Priestern vergangenes Jahr, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen.