Vor wenigen Tagen ging bei der Feuerwehr Heiligenkreuz in Niederösterreich der Notruf «grosse Steine auf der Strasse» ein. Da es in jüngster Vergangenheit in der Region immer wieder zu sich lösendem Gestein und damit verbunden gefährlichen Situationen kam, war man entsprechend alarmiert. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter rückten sofort aus, wie «Heute» berichtet.
Vor Ort angekommen, war der Lenker, der den Notruf abgesetzt hatte, nicht mehr anzutreffen, wie die Feuerwehr in einem Facebook-Post schreibt. Aber auch von «grossen Steinen» war weit und breit nichts zu sehen.
«Notruf nur für echte Notfälle!»
Trotzdem schauten sich die Helfer pflichtbewusst um, bis sie auf ein Steinchen trafen, das sie in dem Beitrag teilten. Laut Feuerwehr war dies «bereits die zweite Alarmierung dieser Art in kurzer Zeit». Daher bitte man die Bevölkerung: «Nutzen Sie den Notruf für echte Notfälle!» Und weiter: «Wenn jedoch ein Stein/Ast/Gegenstand von der Grösse eines Tennisballs oder ähnlich auf der Strasse liegt, bitten wir um Hausverstand und – wenn möglich – um sicheres Anhalten und Entfernen.» Ob sich der Anrufer einen bösen Scherz erlaubt hat oder tatsächlich von der Grösse des Bröckchens regelrecht erschlagen war, bleibt wohl sein Geheimnis.
Wie ein richtiger Felssturz aussieht, zeigte sich kürzlich wieder in der Schweiz im Engadin. Zwischen Sils Baselgia und Maloja kam es zu einem Steinschlag, bei dem ein Brocken von rund 100 Kubikmetern auf die Strasse krachte. Verletzt wurde niemand, trotzdem war ein Blick-Leserreporter genervt. «Hier sollte schon längst eine Galerie oder ein Tunnel gebaut werden, doch es geht nicht voran.» Es sei nicht das erste Mal, dass «LKW-grosse» Steine auf die Engadinerstrasse krachten.
Das Tiefbauamt bestätigte, dass es in der Region schon vorher zu Ereignissen kam, betont aber: «Das Gebiet ist zwar grundsätzlich bekannt. Aber in diesem Teilabschnitt ist bisher noch nie etwas über die Strasse gekommen. Vor dem Ereignis gab es keine Anzeichen für einen Abbruch.» (dmo)