Heute vor fünf Jahren brannte die Notre-Dame
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Wiederaufbau kommt voran:Heute vor fünf Jahren brannte die Notre-Dame

Notre-Dame, Kapellbrücke, Windsor
Diese historischen Gebäude fielen Flammen zum Opfer

Die dänische Hauptstadt Kopenhagen steht unter Schock. Das historische Börsengebäude im Herzen der Stadt steht in Flammen. Was den Brand ausgelöst hat, ist unklar. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Brände in historischen Gebäuden. Eine Übersicht.
Publiziert: 16.04.2024 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2024 um 11:35 Uhr
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Die Kirche Notre-Dame stand im April 2019 in Flammen.
Foto: AP
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Janine EnderliRedaktorin News

In Kopenhagen hat am Dienstagmorgen das historische Börsengebäude Feuer gefangen. Die lodernden Flammen brachten die Turmspitze des Gebäudes zum Einstürzen. Bilder auf X zeigen, wie mehrere Menschen ein wertvolles Gemälde vor den Flammen retten. Die Feuerwehr versucht auf Hochtouren, den Brand zu löschen.

Für die Dänen ist der Brand eine Katastrophe, die in die Geschichtsbücher eingehen wird. Diese fünf Brand-Katastrophen sind ebenfalls historisch.

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Notre-Dame

Der Brand von Notre-Dame war ein Grossbrand, der am 15. und 16. April 2019 das historische Bauwerk der Kathedrale Notre-Dame in Paris zerstörte. Über neun Stunden kämpften die Einsatzkräfte gegen die Flammen – nach vier Stunden gelang es, den Brand auf den hölzernen Dachstuhl zu begrenzen. Die westliche Fassade der historischen Kathedrale, die Haupttürme sowie grosse Teile des Deckengewölbes blieben weitgehend stabil. Die reiche Ausstattung der Kirche blieb grösstenteils erhalten, wurde jedoch teilweise durch Hitze, Rauch und Russ beschädigt.

Die Katastrophe schockte die Menschen europaweit. Anne Hidalgo (64), damalige Bürgermeisterin von Paris, sprach auf Twitter von einem «fürchterlichen Brand».

Vermutlich lösten Renovationsarbeiten in der Kathedrale den Brand aus. Praktisch unmittelbar nach Löschung des Brandes wurde bereits vom Wiederaufbau gesprochen. Im Juli 2019 beschloss das französische Parlament das Gesetz zum Wiederaufbau von Notre-Dame, das eine Instandsetzung innerhalb von fünf Jahren, pünktlich zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris, ermöglichen soll. Detailarbeiten werden jedoch voraussichtlich bis in die 2030er-Jahre hinein andauern.

2

Brand der Luzerner Kapellbrücke

Am 18. August 1993 blutete das Luzerner Herz. Ein sich rasend schnell ausbreitendes Feuer zerstörte rund zwei Drittel der 205 Meter langen Kapellbrücke. Die tragenden Balken und das Dach der historischen Brücke verbrannten, darunter auch 78 der 111 berühmten Bilder, mit denen die Brücke geschmückt war. Damals titelte Blick: «Luzern weint!» Die Luzernerinnen und Luzerner sahen mit Tränen in den Augen zu, wie die Flammen die Brücke zerstörten.

Bis heute ist die genaue Brandursache unbekannt. Es wird davon ausgegangen, dass eine achtlos weggeworfene Zigarette ein Boot unter der Brücke in Brand gesetzt hat, worauf die Flammen auf die Brücke übergriffen.

Nach dem Brand konnten die Überreste von 47 Bildern geborgen werden. 30 Bilder liessen sich bis 1998 restaurieren. Umgehend begann man in Luzern mit dem Wiederaufbau. 1994 wurde die neue Brücke eingeweiht und wiederum für Fussgänger freigegeben. 

3

Windsor Castle

«Die Queen ist obdachlos», titelte am 23. November 1992 die «Tageszeitung». Damals zerstörte ein Grossfeuer die Lieblingsresidenz der britischen Queen Elizabeth II. (1926–2022), das mittelalterliche Windsor Castle. Es wütete für 15 Stunden und zerstörte dabei neun der wichtigsten Staatsgemächer. Weitere 100 Räume wurden schwer beschädigt. Für die Monarchin war das Feuer damals ein grosses Desaster, da sie eine besondere Verbindung zum Ort pflegte. 

Ausgelöst wurde das Feuer durch einen Halogenstrahler, der einen Vorhang in Brand steckte. Die Gesamtkosten der Reparaturarbeiten betrugen 50 Millionen Euro. Denn: Die Restaurierung wurde so genau vorgenommen, dass ein Unterschied zwischen damals und heute kaum mehr erkennbar ist. Eine kleine Hinweistafel am Ort des Brandausbruchs weist den Besucher noch auf den Brand hin.

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Unesco-Weltkulturerbe Burg Shuri, Japan

Eine zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Burg in Japan ist Ende Oktober 2019 einem Brand zum Opfer gefallen. Das Hauptgebäude der historischen Burg Shuri im südlichen Ferienparadies Okinawa fing plötzlich Feuer. Später griff es auf andere Gebäude über, die auch von Touristen rege besucht werden.

Das Gebäude wurde durch den Brand vollständig zerstört. Die Behörden planen den Wiederaufbau mit feuersicheren Materialien. Die Fertigstellung der Haupthalle ist für 2026 geplant.

In der Burg Shuri residierten einst die Herrscher über das einstige Königreich Ryukyu, dem heutigen Okinawa. 1945 fiel die Burg den Kämpfen gegen US-Truppen während des Pazifikkrieges zum Opfer, wurde aber später wieder aufgebaut. 2000 wurde sie in das Weltkulturerbe aufgenommen. 

5

Unermesslicher Schaden in brasilianischem Nationalmuseum

Das brasilianische Nationalmuseum wurde durch einen Grossbrand, der am 2. September 2018 in Rio de Janeiro ausbrach, schwer beschädigt. Obwohl einige Gegenstände gerettet werden konnten, wurden vermutlich über 90 Prozent des 20 Millionen Gegenstände umfassenden Archivs durch das Feuer zerstört.

Die Ersthelfer, die das Feuer bekämpften, konnten durch einen Wasser-Mangel nur eingeschränkt arbeiten. Nach Angaben des Feuerwehrchefs von Rio de Janeiro hatten zwei nahe gelegene Hydranten nicht genügend Wasser, sodass die Feuerwehrleute das Wasser zuerst aus einem nahe gelegenen See pumpen mussten. Der damalige brasilianische Präsident Michel Temer (83) bezeichnete den durch das Feuer entstandenen Schaden als «unermesslich».

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