Neujahrsbeben in Japan
Drei Meter hohe Wellen in der Nähe von AKW registriert

Ist Japan einer erneuten Atom-Katastrophe am Neujahrstag nur knapp entronnen? Rund um das AKW Shika wurden Tsunami-Wellen von drei Metern Höhe registriert. Schäden gab es aber keine.
Publiziert: 10.01.2024 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2024 um 13:43 Uhr
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Ist Japan am Neujahrstag nur knapp einer Atom-Katastrophe entgangen? Ein Vorfall weckt jetzt Erinnerungen an Fukushima 2011.
Foto: keystone-sda.ch

Kurz nach dem verheerenden Erdbeben am Neujahrstag in Japan sind nach neuen Angaben in der Nähe eines Atomkraftwerks meterhohe Tsunami-Wellen registriert worden. Wie der Betreiber Hokuriku Electric am Mittwoch mitteilte, wurden unmittelbar nach dem Erdbeben nahe der Anlage Shika «drei Meter hohe Wellen» gemessen. Schäden seien dadurch nicht verursacht worden.

Laut Hokuriku Electric liegen die Angaben zu den Tsunami-Wellen erst jetzt – gut eine Woche nach dem Erdbeben – vor, da erst die Daten von einem Messgerät auf hoher See geholt werden mussten. Es hatte nach dem Erdbeben keine Messdaten mehr übertragen.

Beben der Stärke 7,5

Die Mitteilung des Unternehmens machte die Risiken für Atomkraftwerke durch Erdbeben und Tsunamis erneut deutlich. An anderen Meilern an der japanischen Westküste waren durch das Erdbeben bereits Schäden aufgetreten wie das Auslaufen von Kühlwasser oder ein teilweiser Stromausfall. Die Betreiber versichern aber, dass keine Schäden an den Atommeilern selbst oder Umweltschäden entstanden seien.

Das Atomkraftwerk Shika im Süden der Halbinsel Noto befindet sich elf Meter über dem Meeresspiegel und ist ausserdem durch einen vier Meter hohen Deich geschützt, der nach dem Unfall im AKW Fukushima im Jahr 2011 errichtet wurde.

Die japanische Hauptinsel Honshu war am Neujahrstag von einem schweren Beben der Stärke 7,5 sowie Dutzenden Nachbeben erschüttert und von Tsunamiwellen getroffen worden. Zahllose Häuser auf der in der Präfektur Ishikawa gelegenen Halbinsel Noto stürzten ein oder wurden beschädigt. Strassen wurden unpassierbar, ein Grossfeuer vernichtete ein historisches Marktviertel in der Hafenstadt Wajima.

Erinnerung an Fukushima-Katastrophe

Nach vorläufigen Behördenangaben starben mindestens 203 Menschen. Am Dienstagabend wurden 68 Menschen noch vermisst. Fast 3500 Menschen waren weiter von der Aussenwelt abgeschnitten, knapp 30'000 Menschen waren in Notunterkünften untergebracht. Ausserdem hatten knapp 60'000 Haushalte weiter kein fliessendes Wasser und mehr als 15'000 Haushalte keinen Strom.

Im März 2011 war die japanische Ostküste von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Infolge der Naturkatastrophe kamen 18'000 Menschen ums Leben. Sie hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im AKW Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. (AFP)

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