Vandalen haben sich in Frankreich in der Nacht an Glasfaserkabeln von mehreren Internetanbietern zu schaffen gemacht. In Schaltschränken wurden Kabel durchtrennt. Betroffen seien etwa Free und SFR, hiess es am Montag aus Polizeikreisen. Derartige «Sabotageakte» habe es in sechs Départements gegeben, die Hauptstadt Paris, wo derzeit die Olympischen Spiele stattfinden, sei nicht betroffen.
Betroffen sind der Staatssekretärin zufolge lokal der Zugang zum Kabel, Festnetz und Mobilfunk. Man arbeite an der vollständigen Wiederherstellung der Dienste. Ferrari schrieb: «Ich verurteile diese feigen und unverantwortlichen Taten aufs Schärfste.» Für die Beschädigung hat bisher niemand Verantwortung übernommen.
Bereits letzte Woche gab es Sabotageakte in Frankreich. Am Tag der Olympischen Spiele wurden mehrere TGV-Strecken beschädigt. Es kam zu Verspätungen und Ausfällen. Hunderttausende Reisende waren betroffen. Die Polizei hat mittlerweile einen Linksextremen auf dem Gelände der französischen Bahn festgenommen. Mit den Brandanschlägen vom Freitag steht die Festnahme aber offenbar nicht im Zusammenhang. Die französischen Behörden verhinderten damit am Wochenende wohl einen weiteren Sabotageakt gegen das Bahnnetz.
Noch keine Festnahme zu Brandanschlägen
Der Mann habe Schlüssel zu technischen Anlagen der SNCF, Schneidzangen und linksextreme Schriften im Auto gehabt, hiess es am Montag aus Polizeikreisen. Er war demnach bereits am Sonntag im nordfranzösischen Oissel festgenommen worden. Die zuständige Staatsanwaltschaft bestätigte die Angaben wenig später. Zu den Brandanschlägen habe es jedoch bis anhin keine Festnahmen gegeben.
Die Vorgehensweise des Festgenommenen sei «typisch für Linksextreme», sagte Innenminister Gérald Darmanin am Montag dem Sender France 2. Nach seiner Aussage gab es insgesamt knapp 50 Festnahmen wegen geplanter Störaktionen gegen die Olympischen Spiele. Die Verdächtigen hätten während der ersten olympischen Wettkämpfe «Sabotageaktionen oder radikale Proteste» vornehmen wollen. Dies habe man verhindert.
Die wirtschaftlichen Verluste und Reparaturkosten würden wahrscheinlich mehrere Millionen Euro kosten, sagte Verkehrsminister Patrice Vergriete. Dies habe aber keine Auswirkung auf die Fahrkartenpreise.
Nach den Sabotageakten wurde die Überwachung des 28'000 Kilometer langen Schienennetzes in Frankreich deutlich verstärkt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Schädigung von Staatsinteressen.