Auf einen Blick
- Neuer TikTok-Trend: Menschen hüpfen in Tierverkleidungen durch die Natur
- Russische Regierung will Quadrobics verbieten
- Weltrekord: 100 Meter auf allen Vieren in 15,71 Sekunden
Falls du dein Kind, deine Nachbarin oder deinen Nachbarn mit einer Hundemaske, Pfoten und dazugehörigem Schwanz durch den Garten hüpfen sehen solltest, wundere dich nicht – es handelt sich (wieder einmal) um einen neuen Hype aus der Welt von Tiktok.
Auf der Social-Media-Plattform finden sich unzählige Videos, in denen Menschen in Tierverkleidungen durch die freie Natur springen oder sogar Sport treiben. Quadrobics nennt sich der Hype, der – woher auch sonst – aus Japan stammen soll.
Was genau ist Quadrobics?
Doch was genau steckt hinter dem Trend? Wie die Videos zeigen, sind es in erster Linie Kinder und junge Teenager, die versuchen, die Bewegungen der jeweiligen Tiere auf allen vieren so echt wie möglich nachzumachen. Dabei spielt auch der sportliche Aspekt eine Rolle. So hoch wie eine Katze zu springen, verlangt einiges an Fitness ab.
Ausgelöst hat den Trend der japanische Athlet Kenichi Ito, der den Guinness-Weltrekord für das Laufen von 100 Metern auf allen vier Extremitäten hält – mit einer Bestzeit von 15,71 Sekunden. Neun Jahre soll er dafür studiert haben, wie sich afrikanische Husarenaffen bewegen.
Ein harmloser Trend?
Wie so viele andere Trends mag dieser auch etwas kurios wirken und für einige vielleicht schwer nachvollziehbar sein. Doch im Gegensatz zur fragwürdigen Hot-Chip-Challenge, die tatsächlich zu Todesfällen führte, scheint dieser hier harmlos zu sein. Oder etwas nicht?
Denn die russische Regierung sieht das offenbar anders: Die Parlamentarier der Föderation wollen die eigentümliche «Sportart» verbieten, wie SRF berichtet. Grund sei, dass diese Subkulturen traumatisch Folgen für die Psyche haben könnten. Davon ist zumindest die Senatorin Natalia Kossichina, Mitglied der Putinpartei Einiges Russland, überzeugt.
Steckt politisches Kalkül dahinter?
Eine andere kremlnahe Politikerin geht noch weiter und behauptet, Quadrober würden Spaziergänger anfallen. Dafür gebe es aber keine Beweise, so eine Korrespondentin des SRF. Hinter dem Vorgehen Russlands stecke vielmehr eine überalterte Regierung, die sich nicht für die Belange von jungen Menschen interessiere.
Zudem versucht der Kreml, sogenannte «traditionelle Werte» vor dem «degenerierten Westen» zu verteidigen. Was diese genau sein sollen, weiss in Russland niemand so ganz genau. Quadrobics gehört aber offenbar nicht dazu.