Es war der Auslöser für das erste Impeachement gegen Ex-Präsident Donald Trump (74): die Ukraine- Affäre. Im Zentrum dieses politischen Schlagabtauschs stand ein Telefongespräch vom 25. Juli 2019 zwischen Trump und dem Präsidenten der Ukraine Wolodymyr Selenskyj (43). Darin hatte Trump Selenskyj mehrfach dazu aufgefordert, mit seinem Anwalt Giuliani zusammenzuarbeiten, um Ermittlungen gegen Joe Biden und dessen Sohn Hunter einzuleiten. Der Vorwurf: Hunter Biden, der zeitweise für eine ukrainische Firma tätig war, soll sich der Korruption schuldig gemacht haben.
Später wurde auch bekannt, dass Trump die Zahlung von US-Hilfsgeldern an die Ukraine zurückhielt, um von Kiew belastendes Material über Biden zu bekommen. Offenbar erhoffe er sich dadurch einen Vorteil bei den US-Präsidentschaftswahlen 2020, indem er seinen politischen Gegner in ein schlechtes Licht rückte.
Neue Tonaufnahmen beweisen nun, dass Trumps Anwalt Rudy Giuliani (77) bereits vor diesem Anruf versucht hatte, Druck auf die Ukraine auszuüben.
«Biden-Sache bis zum Ende verfolgen»
Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, dauerte dieses Gespräch vom Juli 2019 rund 40 Minuten. Daran teilgenommen hatten Trumps Anwalt Rudy Giuliani, der US-Diplomat Kurt Volker sowie Andrej Yermak, einer der wichtigsten Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.
Laut dem Sender, der einen Ausschnitt des Gesprächs ausgewertet hat, versuchte Giuliani dabei mehrfach Druck aufzubauen. Er forderte darin, dass Präsident Selensky die Staatsanwaltschaft einschalten und Beweise finden und untersuchen solle. «Und dann muss diese Biden-Sachen bis zum Ende verfolgt werden.» Jemand in der Ukraine müsse das ernst nehmen, fügte er hinzu.
Im Gespräch legte er auch nahe, dass mögliche Ermittlungen positive Auswirkungen auf das diplomatische Verhältnis zwischen den USA und der Ukraine haben könnten. (bra)