Neue Studie zeigt Anstieg der Fälle
Flughafen- und Gepäck-Malaria in Europa auf dem Vormarsch

Eine neue Studie zeigt, dass die Fälle von Flughafen- und Gepäck-Malaria in Europa zunehmen. Zwischen 2018 und 2022 wurden Hunderte Fälle identifiziert. Experten fordern Massnahmen.
Publiziert: 16.10.2024 um 21:26 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2024 um 17:20 Uhr
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An Flughäfen besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko.
Foto: imago/Belga

Auf einen Blick

  • Malariafälle durch Flughäfen und Gepäck nehmen in Europa zu
  • Die meisten Fälle traten in Frankreich, Belgien und Deutschland auf
  • Zwischen 2018 und 2022 wurden über 140 Fälle gemeldet
  • Gepäck-Malaria-Fälle sind seltener als Flughafen-Malaria-Fälle
  • Forscher empfehlen WHO-Desinfektionsverfahren zur Bekämpfung des Anstiegs
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Eine globalisierte Welt bringt viele Vorteile mit sich: Distanzen zwischen weit auseinanderliegenden Ländern können schnell zurückgelegt werden und Gütertransporte funktionieren in einem weltweiten Netz. Kurze Wege bedeuten aber auch, dass sich potenzielle Krankheitserreger schnell ausbreiten können.

Ein internationales Forschungsteam fand jüngst heraus, dass die Fälle von Flughafen- und Gepäck-Malaria auf europäischem Boden in den letzten Jahren angestiegen sind. Im Journal «Eurosurveillance» präsentierten die Wissenschaftler ihre Resultate. Zwischen 2018 und 2022 traten über 140 Fälle der beiden Ansteckungstypen auf. Diese Zahl markiert ein Drittel der seit dem Jahr 2000 registrierten Fälle.

Die meisten Flughafen-Malaria-Fälle wurden in Frankreich (52), Belgien (19) und Deutschland (neun) gemeldet. Die Patienten arbeiteten an einem internationalen Flughafen oder lebten in der Nähe von einem, wobei Männer überproportional betroffen waren.

Mücke gelangt über das Gepäck zum Menschen

Bei Flughafen-Malaria erfolgt die Infektion durch importierte infektiöse Mücken – entweder im Flugzeug, auf einem Flughafen oder in dessen unmittelbarer Umgebung. Die betroffenen Personen steckten sich also nicht in einem Land an, in dem Malaria typischerweise vorkommt. Die Krankheit kommt hauptsächlich in tropischen Klimazonen und grossen Gebieten Afrikas, Asiens, Mittel- und Südamerikas sowie Teilen des Nahen Ostens vor.

Gepäck-Malaria-Fälle sind seltener – nur 32 wurden während des fünfjährigen Studienzeitraums erfasst. Diese Patienten steckten sich über Mücken an, die über Koffer oder Pakete importiert wurden. 23 Fälle wurden in Frankreich gemeldet, jeweils drei in Italien und Deutschland. Neun Fallberichte erwähnten einen bestimmten Flughafen, wobei der Flughafen Paris Charles de Gaulle am häufigsten genannt wurde.

Von den 133 Fällen mit bekanntem Ausgang erholten sich 124 Patienten vollständig. Neun Personen starben. Dabei handelte es sich vornehmlich um Personen Ende 50.

Experten appellieren an Fluggesellschaften

Um den Anstieg der Fälle zu bekämpfen, legen Experten den Fluggesellschaften nahe, die Desinfektionsverfahren der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einzuhalten. Diese umfassen das Besprühen der Passagierkabinen mit Pestiziden, einschliesslich der Toilettenbereiche und des Frachtraums.

Zudem appellieren die Wissenschaftler an Ärzte, Malaria bei unerklärlichem Fieber auch dann in Betracht zu ziehen, wenn keine Reisegeschichte besteht.

Die Krankheit wird normalerweise durch den Biss einer infizierten weiblichen Anopheles-Mücke übertragen. Im vergangenen Jahr tötete die Krankheit mehr als 400'000 Menschen weltweit, hauptsächlich Kinder unter fünf Jahren und schwangere Frauen.

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