Neue Indizien aufgetaucht
Ist das Rätsel um die verschollene Pilotin Amelia Earhart gelöst?

1937 war die US-Pilotin kurz davor, als erste Frau die Welt zu umrunden. Doch dann verschwand Amelia Earhart kurz vor dem Ziel spurlos. Nun will ein US-Amerikaner einen entscheidenden Hinweis gefunden haben.
Publiziert: 11.02.2024 um 18:42 Uhr
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Als erster Mensch überhaupt wollte Amelia Earhart 1937 die Erde am Äquator umrunden.
Foto: keystone-sda.ch

Sie gilt bis heute als Pionierin der Lüfte: die US-amerikanische Pilotin und Frauenrechtlerin Amelia Earhart (geboren 1897, verschollen 1937). Internationale Berühmtheit erlangte sie 1928, als sie im Alter von 31 Jahren als erste Frau den Atlantik in einem 20-stündigen Nonstop-Flug als Passagierin überquerte.

Von da an schien ihr Aufstieg unaufhaltsam. Sie wurde als Heldin gefeiert und galt fortan als Idol der jungen amerikanischen Frauen.

Verschwand auf ihrer letzten Etappe spurlos

Nach einigen weiteren spektakulären und historischen Flügen, diesmal als Pilotin, setzte sie 1937 zu ihrem bisher grössten Coup an: Als erster Mensch überhaupt wollte sie die Erde am Äquator umrunden. Zunächst schien alles reibungslos zu klappen. Drei Viertel der Strecke hatte sie bereits hinter sich gebracht, als sie am 2. Juli mit ihrer Lockheed 10E-Electra in Neuguinea abhob, um über den Pazifik zur Howlandinsel zu fliegen.

Dort sollte sie allerdings nie ankommen. Auf ihrer letzten Etappe verschwand sie spurlos und blieb danach wie vom Erdboden verschluckt. Seither ranken sich viele Mythen um die verschollene Pilotin.

Nun könnte das fast 90 Jahre alte Rätsel ein für alle Mal geknackt werden. Denn: Eine Unterwasserdrohne hat womöglich das Wrack von Earharts Flugzeug gefunden. Zumindest deutet ein Sonarbild darauf hin.

Pilot liess sich Expedition 11 Millionen Dollar kosten

Hinter diesen jüngsten Untersuchungen steckt Tony Romeo, Pilot und ehemaliger Geheimdienstoffizier der US-Luftwaffe, wie das Wall Street Journal berichtet. Offenbar war ihm die Mission rund um Earharts Schicksal einiges Wert. Um die Expedition, die sich auf satte elf Millionen Dollar beziffere, finanzieren zu können, verkaufte der aus South Carolina stammende Romeo seine Gewerbeimmobilien.

Mit einem Forschungsschiff und einer 16-köpfigen Besatzung stach Romeo Anfang September 2023 in der Nähe der Howlandinsel in See. Ebenfalls mit an Bord: die Hightech-Unterwasserdrohne Hugin. Diese tastete bei mehreren Ausflügen rund 5200 Quadratmeilen des Meeresbodens ab und erzielte schliesslich nach 30 Tagen einen Durchbruch.

Im vergangenen Dezember kehrte Romeo zusammen mit einem Sonarbild eines flugzeugähnlichen Objekts zurück. Dieses liegt etwa 5000 Meter unter Wasser in einem Umkreis von rund 160 Kilometern um die Howlandinsel. Der Pilot ist überzeugt: Das muss Earharts verschollenes Flugzeug sein.

«Fühle mich wie ein Zehnjähriger»

Er könnte damit sogar richtig liegen. Denn laut Dorothy Cochrane, der Kuratorin der Luftfahrtabteilung des Smithsonian National Air and Space Museums in Washington, D.C., stimme der Ort, an dem das Bild aufgenommen wurde, ungefähr mit der vermuteten Absturzstelle überein. Dummerweise stiessen die Forscher erst 90 Tage nach der Rückkehr auf den Schnappschuss.

Romeo will deshalb unbedingt an den Fundort zurückkehren, um bessere Bilder zu machen. «Das ist vielleicht das Aufregendste, was ich je in meinem Leben tun werde. Ich fühle mich wie ein Zehnjähriger, der auf Schatzsuche geht.» (ced)

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