Neue Erkenntnisse zum Todes-Rätsel von Südtirol
Wurde Aaron E. (†24) eine Kettensägen-Challenge zum Verhängnis?

Das Südtirol steht unter Schock und vor einem grossen Rätsel: Wie kam Aaron E. bloss ums Leben? Der Kopf war fast abgetrennt, daneben eine Kettensäge. Viele Fragen sind offen. Die Ermittler sind sich in einem Punkt aber sicher.
Publiziert: 31.08.2024 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2024 um 14:12 Uhr
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Johannes HilligRedaktor News

Er war jung, fröhlich und beliebt: Aaron E. (†24)* aus Terenten, einer Gemeinde im Südtirol, hatte sein Leben noch vor sich. Doch jetzt ist der junge Forstarbeiter tot. Am Vormittag des 18. Augusts hatten Wanderer seine blutüberströmte Leiche auf einer Wiese einer Alm entdeckt. Der Kopf war praktisch abgetrennt und in der Nähe lag eine Kettensäge.

Was ist nur passiert? Genau diese Fragen versuchen Ermittler zu lösen. Bisher stehen sie aber vor einem Rätsel. Klar ist nur: Die Staatsanwaltschaft geht aktuell nicht von einem Verbrechen aus. Und: Die Verletzung am Hals von Aaron E. stammt von der Kettensäge, wie die Autopsie ergeben hat. Die genauen Umstände sind allerdings weiter unklar.

Keine Blutspur auf den weissen Sneakern

In der kleinen Gemeinde macht gerade die Theorie die Runde, dass der 24-Jährige bei einem Wettbewerb ums Leben gekommen sein könnte. Möglicherweise ging es dabei darum, die Kettensäge als Flaschenöffner zu benutzen. So soll Aaron E. etwa versucht haben, eine Flasche Bier zu öffnen. Dabei könnte der tragische Unfall passiert sein. Das berichtet die lokale Zeitung «Dolomiten».

Ob der Forstarbeiter dabei unter Drogen stand oder alkoholisiert war, ist noch nicht bekannt. Aaron E. war zuvor mit Freunden auf einer Party, einem Rave, gewesen. Die Veranstaltung mit rund 400 Besucherinnen und Besuchern dauerte bis vier Uhr morgens. Gegen drei Uhr verliessen Aaron und seine Freunde die Party in einem Taxi.

Wie es danach weiterging, ist unklar. Der 24-Jährige ist gemäss derzeitigen Erkenntnissen der Polizei mit seinem Geländewagen auf die Alp in rund 1600 Metern Höhe gefahren. Zum Todeszeitpunkt trug er keine Arbeitskleidung, sondern Jeans und Turnschuhe. Mysteriös: Auf den weissen Sneakern wurde kein Blut gefunden, wie «Dolomiten» weiter berichtet.

«In der Stille dieser Nacht hallt noch dein Lachen nach»

Freunde, Bekannte und Anwohner des 1800-Seelen-Ortes sind erschüttert. «Aaron war ein fröhlicher junger Mann und sehr aktiv in den Vereinen des Dorfes», sagt Bürgermeister Reinhold Weger gegenüber «Südtirol News». Der lebensfrohe Mann war Chef der Schuhplattler-Gruppe der Gemeinde. «Die Freude in seinem Gesicht und seine Geselligkeit beim Feiern wird uns stets in Erinnerung bleiben», schreiben seine Freunde aus der Musikkapelle auf Facebook.

Am vergangenen Samstag trugen 2000 Menschen Aaron E. zu Grabe. Familie, Freunde und Weggefährten verabschiedeten sich von dem 24-Jährigen. Auch sein Bruder Jonas (26) fand bei der Beerdigung bewegende letzte Worte: «In der Stille dieser Nacht hallt noch dein Lachen nach. In der Tiefe dieses Nichts leuchten deine Augen noch durchs Dunkel. Als wärst du gerade noch hier», und verabschiedet sich mit: «Danke Aaron fi die schiane Zeit. Mir wearn di nia vogessn», für immer, von seinem geliebten Bruder.

*Name der Redaktion bekannt

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