Auf einen Blick
- Cybertruck-Bomber in Las Vegas: Motiv unklar, Ermittler rätseln weiter
- Elite-Soldat der US Army nahm sich vor Explosion das Leben
- Sieben Personen erlitten durch die Explosion leichte Verletzungen
Die Ermittler stehen weiter vor einem Rätsel. Welches Motiv hatte der Cybertruck-Bomber von Las Vegas? Matthew Livelsberger (†37) – aktiver Elite-Soldat der US Army, sass in einem Cybertruck, der am Mittwoch explodierte. Kurz vorher nahm er sich das Leben, wie die Autopsie bestätige.
Die Umstände sind weiterhin unklar. Es gebe keine konkreten Hinweise, dass Livelsberger sich in seinem Handeln von einer «bestimmten Ideologie» habe leiten lassen, sagte der FBI-Agent Spencer Evans bei einer Pressekonferenz. Dass der Wagen vor einem Hotel des künftigen US-Präsidenten Donald Trump explodierte und der Autokonzern Tesla vom Trump-Verbündeten Elon Musk geführt wird, hatte zahlreiche Spekulationen ausgelöst.
Möglicherweise steckt Liebeskummer hinter der Wahnsinnstat. Die Frau von Livelsberger trennte sich sechs Tage, bevor er sich im Fahrzeug das Leben nahm, von ihm, wie mehrere US-Medien berichten. Er soll am zweiten Weihnachtsfeiertag sein Haus in Colorado Springs fluchtartig verlassen haben, nachdem es zu einem Streit mit seiner Frau über angebliche Untreue gekommen war, berichteten zwei mit den Ermittlungen vertraute Quellen der «Washington Post». Das Paar hat eine kleine Tochter. Offenbar soll der 37-Jährige fremdgegangen sein.
Teil der US-Eliteeinheit Green Berets
Der Elite-Soldat hatte den Cybertruck den Ermittlungen zufolge am 28. Dezember in Colorado gemietet. Von dort fuhr er durch Arizona und New Mexico nach Las Vegas, wo er am 1. Januar eintraf. Kurz darauf kam es zur Explosion vor Trumps Hotel. Das mit Benzinkanistern und Feuerwerkskörpern beladene Fahrzeug war nach dem Suizid explodiert, sodass der Fahrer bis zur Unkenntlichkeit verbrannte. Er wurde anhand seines Reisepasses und seines Armeeausweises identifiziert, die im Fahrzeug gefunden wurden. Sieben Personen erlitten durch die Explosion leichte Verletzungen.
Der Cybertruck-Bomber gehörte nach Polizeiangaben der US-Eliteeinheit Green Berets an und war in Deutschland stationiert, befand sich aber gerade auf Heimaturlaub. Er war 2017 und 2018 in Afghanistan im Einsatz.
Die Explosion wurde nicht auf besonders ausgefeilte Weise herbeigeführt, was angesichts der militärischen Erfahrung Livelsbergers auffällig sei, erklärten die Ermittler. Der Soldat habe zwei halbautomatische Waffen gekauft, die beide im Cybertruck gefunden wurden, eine davon zu seinen Füssen.
Anschlag mit IS-Hintergrund
Wenige Stunden vor der Explosion in Las Vegas hatte ein Ex-US-Soldat mit einem gemieteten Pick-up in einem Ausgehviertel von New Orleans 14 Menschen totgefahren sowie mehr als 30 weitere verletzt. Der 42-Jährige namens Shamsud-Din Jabbar wurde anschliessend bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.
In seinem Wagen entdeckten die Beamten eine schwarze Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), ausserdem hatte er sich wenige Stunden vor seiner Tat in mehreren Videos zum IS bekannt. Nach Angaben der US-Bundespolizei vom Donnerstag gibt es «keine eindeutige Verbindung zwischen dem Angriff hier in New Orleans und dem in Las Vegas».