Der ganze «Signal-Gate-Chat» im Video
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Emojis und Beleidigungen:Der ganze «Signal-Gate-Chat» im Video

Neue Details zum zweiten Chat-Fail
Hegseth gab Infos von Top-General in weniger als zehn Minuten an Familie weiter

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth steht erneut im Mittelpunkt eines Skandals. Er soll sensible Informationen über Militärschläge gegen Huthi-Rebellen mit seiner Familie geteilt haben. Nun verrät ein Bericht neue Details.
Publiziert: 22.04.2025 um 21:37 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2025 um 22:08 Uhr
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Kämpft um seinen Job: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth.
Foto: imago/UPI Photo

Darum gehts

  • US-Verteidigungsminister Hegseth teilt sensible Militärinformationen mit Familie und Mitarbeitern
  • Hegseth bestreitet Vorwürfe, Pentagon weist Anschuldigungen zurück, Trump unterstützt ihn
  • Informationen wurden innerhalb von 10 Minuten nach Erhalt weitergeleitet
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Janine EnderliRedaktorin News

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (44) ist schon wieder Mittelpunkt eines Skandals. Der 44-Jährige soll sensible Informationen über US-Militärschläge gegen die Huthi-Rebellen mit seiner Frau und seinem Bruder geteilt haben. Bereits im März gelangte ein Chat zwischen hochrangigen Regierungsmitgliedern des US-Kabinetts an die Öffentlichkeit. Damals war ein Journalist aus Versehen in die Gruppe eingeladen worden und machte die Konversation im Nachgang publik. 

Nun kommen neue Details über die Weitergabe der Informationen ans Licht: Laut einem Bericht von NBC News erhielt Hegseth die Angaben direkt von dem Top-General Michael Erik Kurilla. Dieser schickte Daten, wie Start- und Angriffspunkte der US-Kampfjets über ein gesichertes System an Hegseth. Kurilla ist Kommandant des US-Zentralkommandos und koordiniert die Angriffe aus dem Nahen Osten.

Es dauerte weniger als zehn Minuten, da seien die Informationen bereits bei Hegseths Familie gelandet. Der Verteidigungsminister habe das Material via sein Privathandy an zwei Chats weitergeleitet. In der einen Gruppe befanden sich die Regierungsmitglieder und der Journalist, in der anderen waren Hegseths Ehefrau, sein Bruder Phil, der Anwalt und einige weitere Mitarbeiter. Trotz einer Warnung einer der Beteiligten, vorsichtig mit sensiblen Daten auf unsicheren Kommunikationssystemen umzugehen, teilte der 44-Jährige die Informationen. 

Pentagon weist Vorwürfe zurück

Hegseth hatte in den letzten Tagen stets bestritten, sensible Informationen geteilt zu haben, und sieht sich als Opfer einer «Lügen-Kampagne» der Presse. Er habe zwar «dann und wann» über die Signal-App kommuniziert – es habe sich jedoch um keine heiklen Inhalte gehandelt. «Was über Signal geteilt wurde, damals und jetzt, wie auch immer man es charakterisiert, waren informelle, nicht klassifizierte Angaben für Medienkoordination und andere Dinge. Das habe ich von Anfang an gesagt.»

Sowohl US-Präsident Donald Trump stärkt seinem Verteidigungsminister öffentlich weiter den Rücken, als auch der Rest des Kabinetts. Bei einer Veranstaltung im Weissen Haus sagte Trump: «Pete macht einen grossartigen Job; alle sind zufrieden mit ihm. Es gibt keine Dysfunktion.»

«Niemals verschlüsseltes Material geteilt»

Pentagon-Sprecher Sean Parnell fügte hinzu: «Es wurde niemals verschlüsseltes Material über Signal geteilt.»

Doch es gibt auch innerhalb der republikanischen Partei Stimmen, die Konsequenzen fordern. Der republikanische Abgeordnete Don Bacon aus Nebraska forderte öffentlich Hegseths Rücktritt. «Ich hatte von Anfang an Bedenken, weil Pete Hegseth nicht viel Erfahrung hatte. Ich mag ihn bei Fox, aber hat er die Erfahrung, eine der grössten Organisationen der Welt zu leiten? Das ist besorgniserregend.» Trotz dieser Kritik scheint eine Entlassung Hegseths derzeit unwahrscheinlich. Zwei Trump-Berater, die anonym sprachen, erklärten gegenüber NBC News, dass es keine Pläne gebe, Hegseth zu ersetzen. 

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