Nicht nur die Schweiz hat die Zügel bei den Corona-Massnahmen wieder fester in die Hände genommen. Auch Deutschland macht wieder ernst.
In mehreren deutschen Teilgebieten werden die Vorschriften für die Festtage deutlich verschärft. Ganz vorne mit dabei: das süddeutsche Bundesland Baden-Württemberg. Das hat auch Auswirkungen für Schweizer, die am Wochenende gerne im Nachbarland Einkäufe erledigen wollten.
Weiter keine Quarantäne nach Grenzübertritt
Ab Samstag gelten in ganz Baden-Württemberg wieder verschärfte Ausgangsbeschränkungen. Die Devise dabei ist klar: «Leute, bleibt zuhause», sagte Winfried Kretschmann (72), Ministerpräsident des Bundeslandes, am Freitag. Nur wer einen triftigen Grund hat, soll in den nächsten mindestens vier Wochen das Haus verlassen.
Kein Alkoholausschank mehr an öffentlichen Plätzen, Läden müssen um spätestens um 20 Uhr schliessen, praktisch komplette Ausgangssperre in der Nacht – mit Massnahmen wie diesen soll die Pandemie bei den nördlichen Nachbarn wieder in den Griff bekommen werden.
Schweizer, die am Wochenende für einen Einkauf über die Grenzen nach Deutschland wollen, sind von den Anpassungen genauso betroffen wie die Einheimischen, bestätigt das Ministerium für Soziales und Integration von Baden-Württemberg auf Anfrage von BLICK. Während die Regeln für den Aufenthalt strenger wurden, bleiben die Grenzübertrittsbestimmungen wie gehabt. Heisst: Die 24-Stunden-Regel oder auch die Quarantänefreiheit bleiben bestehen.
Lockdown wird wohl kommen – aber wann?
Zwar bleibt der Einkauf bei Einzelhandelsbetrieben in Städten wie Konstanz, Waldshut oder Singen also weiter möglich. Doch das könnte sich schon an diesem Sonntag ändern. Dann nämlich wird sich Bundeskanzlerin Merkel (66) mit den Ministerpräsidenten über weitere Verschärfungen beraten. Ein kompletter Lockdown ist dann immer noch ein mögliches Szenario.
Die Ansteckungszahlen im Südwesten Deutschland seien «erschreckend», sagte Winfried Kretschmann weiter. Darum sei Baden-Württemberg bereits jetzt mit den härteren Regeln vorgeprescht. Der Ministerpräsident wagte zudem eine düstere Prognose: Wenn nicht am Sonntag, dann dürfte spätestens nach Weihnachten der Lockdown im benachbarten Bundesland kommen. Er würde dann voraussichtlich bis mindestens 10. Januar dauern. (cat)