Melania, Ivanka, Jared, Barron – wo sind alle die nahen Familienangehörigen, die Donald Trump (77) während seiner Amtszeit als US-Präsident stets zur Seite standen und sogar politische Aufgaben übernahmen? Es scheint, dass sie Trump dieses Mal während der Präsidentschaftskandidatur im Regen stehenlassen. Dafür drängen andere Mitglieder des Trump-Clans ins Rampenlicht. Was ist los im Hause Trump?
Der jüngste Sohn Barron (18) hat eine Teilnahme als Delegierter bei der Nominierung seines Vaters abgesagt. Offenbar war es seine Mutter Melania (54), die ihr Veto eingelegt hatte. Beobachter betrachten dies als Affront der ehemaligen First Lady gegenüber ihrem Mann, der sich gerne als Gründer einer politischen Trump-Dynastie wie die Kennedys und Bushs sähe und daher versucht, seine Nachkommen ins System einzuschleusen.
Der inzwischen 2,04 Meter grosse Barron war ausgesucht worden, als einer der 41 Delegierten des Bundesstaates Florida am Parteitag der Republikaner Mitte Juli in Wisconsin teilzunehmen und Donald Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten zu wählen. Eine Erklärung zur Absage gab es nicht.
Kein Engagement im Wahlkampf
Kaum zu sehen sind zurzeit auch Tochter Ivanka (42) und ihr Ehemann Jared Kushner (43). Das Paar wirkte bei Trumps Amtszeit als wichtige Berater. Während die studierte Ökonomin Ivanka Trump die USA etwa an internationalen Gipfeln wie dem G20 in Japan vertrat und mit Kanzlerin Angela Merkel (69) über die Nato diskutierte, arbeitete Kushner einen Friedensplan für Nahost aus.
Beide haben öffentlich erklärt, dass sie sich im neuen Wahlkampf nicht engagieren würden. Ivanka hatte schon 2022 auf Instagram geschrieben: «Ich habe nicht vor, mich in die Politik einzumischen. Ich werde meinen Vater zwar immer lieben und unterstützen, aber ich werde dies in Zukunft ausserhalb der politischen Arena tun.»
Auftritt an Beerdigungen
Auch Gattin Melania hält sich weitgehend aus der Öffentlichkeit fern. Nicht einmal zum Strafprozess in New York hat sie ihren Mann begleitet. Nur gerade bei den Trauerfeiern für die frühere First Lady Rosalynn Carter (†96) und ihrer eigenen Mutter Amalija Knavs (†78) sowie hin und wieder auf einem Podium wurde sie in den vergangenen Monaten gesehen. Im Dezember begrüsste sie zudem an einer Einbürgerungsfeier Zuwanderer, die ausgerechnet aus Ländern stammten, die Trump als «Drecksloch-Staaten» verunglimpfte.
Auf die Frage, wie sie ihrem Mann beim Wahlkampf helfen wolle, liess sie bloss verlauten: «Er hat meine Unterstützung» und «Warten Sie es ab».
Das Verschwinden von Melania
Warum diese nahen Familienangehörigen Trump ihre Gefolgschaft verweigern, darüber kann nur spekuliert werden. Entweder herrscht familienintern Streit, oder die Angehörigen befürchten, dass ein Engagement ihrer Karriere und ihrem Ansehen schaden könnte. Jedenfalls hatte sich Ivanka schon nach dem Kapitol-Sturm Anfang 2021 von ihrem Vater distanziert.
Wer macht Karriere?
Es gibt allerdings auch Familienmitglieder, die in den Vordergrund rücken, oder wenigstens in den Vordergrund rücken wollen. So die «sehr talentierte Schwiegertochter» Lara Trump (41), die Co-Chefin des Nationalen Komitees der Partei werden soll. Lara Trump ist die Ehefrau von Trumps Sohn Eric (40). Und immerhin haben für die Delegiertenversammlung wenigstens die Trump-Kinder Donald Jr. (46), Eric und Tiffany (30) die Teilnahme zugesagt.
Zudem könnten sich Trump-Angehörige ins Rampenlicht stellen wollen, wenn Donald Trump am 5. November tatsächlich wieder den Wahlsieg holen würde. Bereits wird spekuliert, dass dann Schwiegersohn Jared Kushner Aussenminister wird.