Navi-Tragödie in den USA
Familienvater (†47) folgt Anweisungen von Google Maps – tot

Auf dem Nachhauseweg liess sich ein Amerikaner (†47) von Google Maps navigieren. Mit verheerenden Folgen: Das GPS führte ihn über eine zusammengebrochene Brücke. Der Mann stürzte im Auto ab und starb.
Publiziert: 21.09.2023 um 10:46 Uhr
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Laut der Wegbeschreibung von Google Maps sollte die Snow Creek Bridge in North Carolina befahrbar sein. Diese war jedoch seit 2013 teilweise eingestürzt.
Foto: Twitter

Der 7 Kilometer lange Heimweg sollte nur 10 Minuten dauern. Draussen war es bereits dunkel und die Nacht verregnet. Philip P. * (†47) aus dem US-Bundesstaat North Carolina gab seine Adresse bei Google Maps ein und folgte den Anweisungen. Was er nicht ahnte: Die Wegbeschreibung führte ihn direkt über die Snow Creek Bridge im Örtchen Hickory. 

Die Brücke war jedoch bereits im Jahr 2013 teilweise zusammengestürzt. Wie die North Carolina State Highway Patrol mitteilt, sollten Barrikaden das Überqueren der Brücke verhindern.

Am 30. September des vergangenen Jahres fehlten diese Barrikaden allerdings – sie mussten aufgrund von Vandalismus entfernt werden. Nichtsahnend fuhr der zweifache Familienvater daher direkt auf die Brücke zu und stürzte mit seinem Jeep sechs Meter in die Tiefe. P. konnte sich nicht mehr aus dem Auto befreien und ertrank.

Zahlreiche Klagen

Knapp ein Jahr später reicht seine Witwe Alicia P. nun Klage gegen Google ein. In der Klage heisst es, Google habe Beschwerden über die Brücke ignoriert und seine Karten nicht aktualisiert, um «sichere und befahrbare Strassen» aufrechtzuerhalten. Im April 2023 habe Google Maps die Brücke immer noch als befahrbar angezeigt. 

Ebenfalls reichte P. Klage gegen Behördenmitarbeiter ein. Diese hätten «die Pflicht und Verantwortung gehabt, die Snow Creek Bridge instand zu halten», so die Anwälte der Klägerin. Sie hätten dies jedoch versäumt und auch keine ordnungsgemässen Absperrungen angebracht.

Töchter wollen wissen, warum ihr Vater starb

«Unsere Töchter fragen, wie und warum ihr Vater gestorben ist, und mir fehlen die Worte. Ich kann noch immer nicht begreifen, wie die Verantwortlichen für die GPS-Wegbeschreibung und die Brücke so wenig Rücksicht auf Menschenleben nehmen konnten», sagte Alicia P. «Niemand sollte jemals einen geliebten Menschen auf diese Weise verlieren und wir wollen sicherstellen, dass unsere Stimmen gehört werden.»

«Wir empfinden tiefes Mitgefühl für die Familie. Unser Ziel ist es, genaue Routeninformationen in Maps bereitzustellen, und wir untersuchen diese Beschwerde», sagte ein Google-Sprecher gegenüber der Lokalzeitung «McClatchy News». (gs)

* Name bekannt

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